Bouffier offen für Vorziehen der Corona-Runde von Bund und Ländern

Wiesbaden/Berlin (dpa/lhe) - Hessens Ministerpräsident Volker
Bouffier ist offen für den Vorschlag seines NRW-Kollegen Armin
Laschet (beide CDU), schon in den nächsten Tagen in einer
Bund-Länder-Runde über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie zu
beraten. «Ich wäre bereit, die Ministerpräsidentenkonferenz
vorzuziehen», sagte Bouffier dem Redaktionsnetzwerk Deutschland
(RND/Dienstag). «Sie müsste dann aber als Präsenzveranstaltung
stattfinden. Ziel muss eine Verständigung der Länder sein.»

Laschet hatte vorgeschlagen, im Kampf gegen die dritte Corona-Welle
schon in den nächsten Tagen einen schnellen und harten
«Brücken-Lockdown» zu beschließen. Dazu will der CDU-Vorsitzende un
d
nordrhein-westfälische Ministerpräsident die für den 12. April
geplante Runde von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den
Ministerpräsidenten vorziehen. Auch er plädiert für ein Treffen in
Präsenz.

«Die Ministerpräsidentenkonferenz vorzuziehen macht auch deshalb
Sinn, weil in den meisten Ländern am nächsten Montag die Schule
wieder beginnt», erklärte Bouffier laut einer Mitteilung der
Staatskanzlei in Wiesbaden am Dienstag. Es wäre daher richtig, wenn
man sich vorher bundesweit verständigt. Ziel müsse es sein, «die Zahl

drastisch runterzufahren und damit eine Brücke zu bauen, um
anschließend wieder von Öffnungen reden zu können», erklärte
Bouffier. «Wir befinden uns aktuell in einer unsicheren Lage, zumal
wir bundesweit Meldungen bekommen, dass die Intensivstationen immer
weniger Kapazitäten haben», mahnte er. «In einer solchen Situation
ist Vorsicht geboten.»

Der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, Berlins Regierender
Bürgermeister Michael Müller (SPD), hat vorgezogene Beratungen
bereits abgelehnt. Aus seiner Sicht wirft Laschets Vorschlag viele
Fragen auf, die vorab erst mal geklärt werden müssten.