Woidke: Noch zu wenige Menschen geimpft

Potsdam (dpa/bb) - Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke
(SPD) sieht beim Vorschlag zu mehr Freiheiten für vollständig gegen
Corona Geimpfte noch Diskussionsbedarf. «Damit wird sich die MPK
(Ministerpräsidentenkonferenz) am 12. April sicher noch mal intensiv
befassen», sagte Woidke am Ostermontag auf Anfrage. Kritisch sei nach
wie vor, dass im Moment noch zu wenige Menschen geimpft seien. «Wir
brauchen vor allem verlässliche und ausreichende
Impfstofflieferungen», betonte der Ministerpräsident.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich dafür
ausgesprochen, dass vollständig Geimpfte und Negativgetestete
schneller Freiheiten beim Einkaufen und Reisen zurückerhalten.
Gegenüber der «Bild am Sonntag» hatte er sich zuvor auf eine
Auswertung neuester Erkenntnisse durch das Robert Koch-Institut (RKI)
bezogen: Demnach sei das Übertragungsrisiko zwei Wochen nach der
zweiten Impfung wahrscheinlich sogar geringer als nach einem
negativen Schnelltests von symptomlosen Infizierten.

Spahn betonte, auch für vollständig Geimpfte würden in der aktuellen

Pandemiephase Corona-Regeln wie Abstand, Hygiene und Schutzmasken
weiterhin gelten. «Denn sowohl der tagesaktuelle Test als auch die
vollständige Impfung reduzieren das Infektionsrisiko zwar deutlich,
aber sie geben keine hundertprozentige Sicherheit davor, andere zu
infizieren», sagte er am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Länder
mit höherer Impfquote wie Chile, Großbritannien oder die USA zeigten,
dass Kontaktbeschränkungen weiter notwendig seien.