Polizei kontrolliert Corona-Regeln an Ostern - Hunderte Verstöße

Party im Wald, Geselligkeit am Biertisch, aggressive Autoposer: Mit
der Kontrolle der Corona-Regeln hatte die Polizei über Ostern alle
Hände zu tun. Zwar hielten sich viele Menschen an die Bestimmungen -
die Beamten schrieben aber auch Hunderte Anzeigen.

Stuttgart (dpa/lsw) - Zahlreiche Polizisten haben über Ostern die
Einhaltung der Corona-Regeln im Südwesten kontrolliert. Im Fokus:
Ausflügler sowie die Tuning-Szene, die sich traditionell zum
«Car-Freitag» traf. Dabei stellten die Beamten Hunderte Verstöße
fest. So kontrollierte etwa die Konstanzer Polizei das gesamte
Wochenende über beliebte Orte der Tuner- und Raser-Szene, wie die
Beamten am Ostermontag mitteilten. Dabei sei ein Polizist verletzt
worden.

Auf verschiedenen Parkplätzen im Schwarzwald-Baar-Kreis trafen sich
den Angaben zufolge bereits am Karfreitag viele Fahrer mit ihren
Autos. Zu Spitzenzeiten seien es etwa 300 bis 400 Fahrzeuge gewesen.
Außerdem gesellten sich laut Polizei auch «feierwillige junge
Erwachsene» hinzu. Bei einer Geschwindigkeitsmessung stellten die
Sicherheitskräfte ein Auto mit Tempo 150 fest - etwa 45 Kilometer pro
Stunde zu schnell.

Am Wochenende traf sich die Szene dann in Villingen-Schwenningen. Am
Karsamstag seien es etwa 300 Fahrzeuge, am Ostersonntag mehr als 400
gewesen, hieß es. Hinzu kamen mehr als 500 Schaulustige. Die Beamten
beendeten alle Ansammlungen und erteilten Platzverweise. Ein
21-Jähriger habe dabei einem Polizisten ins Gesicht geschlagen. Die
Einsatzkräfte seien zudem etwa mit Getränkedosen beworfen worden.
Neben Beleidigungen und Sachbeschädigungen ahndete die Polizei mehr
als 100 Verstöße gegen die Corona-Regeln.

In Singen im Kreis Konstanz wurden am Karfreitag bekannte
Szene-Treffpunkte im Vorfeld abgesperrt und ein Sammlungsverbot für
Fahrzeugen angeordnet. Daher sei es nur zu vereinzelten Treffen
gekommen. Die Beamten stellten vier Verstöße gegen die
Corona-Verordnung und sechs Geschwindigkeitsverstöße fest. Bei acht
Fahrzeugen war zudem die Betriebserlaubnis erloschen. Auch in anderen
Städten im Südwesten trafen sich sogenannte Autoposer: In Offenburg
ungefähr 250, in Mannheim rund 40.

Im Rhein-Neckar-Region kontrollierte die Polizei an Ostern ebenfalls
zahlreiche Menschen. In Mannheim, Heidelberg und im
Rhein-Neckar-Kreis waren rund 70 zusätzliche Beamte im Einsatz.
Insgesamt wurden 928 Fahrzeuge und 2310 Menschen näher angeschaut.
Dabei stellten die Beamten 732 Verstöße gegen die Corona-Regeln fest.
Es habe sich überwiegend um Verstöße gegen die Maskenpflicht und
gegen die Kontaktbeschränkungen gehandelt.

Insbesondere Ausflugsziele wie das Heidelberger Schloss wurden am
Oster-Wochenende stark frequentiert. Auf der Neckarwiese der Stadt
hielten sich am Samstag bis zu 1000 Menschen auf. Die Beamten wiesen
15 Gruppen mit Personen aus mehr als zwei Haushalten auf die Regeln
hin. Die meisten Ausflügler hielten sich aber an die Bestimmungen. In
Mannheim blieb das Besucheraufkommen demnach überschaubar; die Regeln
wurden auch hier überwiegend eingehalten.

Die Polizei registrierte zudem mehrere Corona-Partys. In Waibstadt
(Rhein-Neckar-Kreis) kontrollierte sie eine 20-köpfige Gruppe, die
sich zu einer Feier an Biertischen niedergelassen hatte. Auf einem
Platz in Mannheim trafen sich rund 70 Betrunkene, die gegen
Abstandsregeln und Maskenpflicht verstießen. Der Polizei in Freiburg
wurden in der Nacht zum Karfreitag und an Ostern rund 150
Corona-Verstöße gemeldet. Die Beamten lösten zudem eine Party mit
mehr als 20 Teilnehmern in einem Wald bei Badenweiler (Kreis
Breisgau-Hochschwarzwald) auf. Die Gäste wurden angezeigt.