Das Saarland-Modell vor dem Start für mehr Öffnung

Saarbrücken (dpa) - Erstmals geht ein ganzes Bundesland als
Corona-Modellprojekt an den Start: Im Saarland dürfen von Dienstag an
eine ganze Reihe von Einrichtungen und Häuser wieder öffnen. Neben
der Außengastronomie sind das Kinos, Theater, Konzerthäuser,
Fitnessstudios und Tennishallen. Voraussetzung für Gäste und Nutzer
ist meist ein negativer Schnelltest, der nicht älter als 24 Stunden
sein darf. Zudem können sich im Freien bis zu zehn Menschen treffen,
auch am Biertisch, wenn sie negativ getestet worden sind.

Mit dem «Saarland-Modell» will die Landesregierung den Bürgern wieder

mehr Freiheiten ermöglichen. «Es muss uns nach einem Jahr Pandemie
mehr einfallen als nur zu schließen und zu beschränken», hatte
Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) gesagt. Und: «Mit dem
Saarland-Modell soll keine Corona-Infektion unentdeckt bleiben.» Denn
je mehr getestet werde, desto mehr werde aufgedeckt.

In Cafés und Restaurants können etwa auf den Terrassen bis zu fünf
Menschen aus zwei Haushalten Platz nehmen, wenn sie ihre Daten
angeben und vorher einen Termin gebucht haben. Ein Test ist hierfür
nicht nötig. Wenn mehr Menschen zusammensitzen, braucht jeder von
ihnen einen negativen Test. Beim Sport ist Kontaktsport wie Fußball
nun wieder erlaubt - mit Testzettel.

Die stellvertretende Vorsitzende der Saar-FDP, Angelika
Hießerich-Peter, sieht allerdings noch offene Fragen. «Nur wenige
Testzentren sind auch am Wochenende geöffnet. Mit einem Test am
Freitag ist also weder ein Theaterbesuch noch ein Besuch im
Biergarten am Sonntag möglich», sagte sie. «Eine Rückkehr zur
Normalität ist nur möglich, wenn Impf- und Testangebote
flächendeckend an allen sieben Tagen der Woche zur Verfügung
stehen.»