Fast zwei Drittel der Deutschen für Verbot von Auslandsreisen

Berlin (dpa) - Fast zwei Drittel der Deutschen sind für ein Verbot
von Urlaubsreisen ins Ausland im Kampf gegen die Corona-Pandemie. In
einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der
Deutschen Presse-Agentur sprachen sich 64 Prozent für einen solchen
Schritt aus, nur 26 Prozent sind dagegen. 10 Prozent machten keine
Angaben.

Angesichts der hitzigen Diskussion über Urlaub auf Mallorca hatte die
Bundesregierung erwogen, Reisen in beliebte Urlaubsgebiete im Ausland
vorübergehend zu unterbinden. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)
hatte die zuständigen Fachressorts beauftragt, die rechtlichen
Möglichkeiten zu prüfen. Am vergangen Montag hieß es dann, dass ein
solcher Schritt «zum jetzigen Zeitpunkt nicht geplant» sei.

Mallorca war am 14. März wegen sinkender Infektionszahlen von der
Liste der Corona-Risikogebiete gestrichen worden, was vorübergehend
zu einem Buchungsboom für die Osterzeit geführt hatte. Urlauber, die
von der beliebtesten Urlaubsinsel der Deutschen zurückkehren, müssen
nun nicht mehr in Quarantäne. Bund und Länder raten aber weiterhin
eindringlich von touristischen Reisen im In- und ins Ausland ab.

Der Wunsch nach einem Verbot von Urlaubsreisen ins Ausland ist zwar
bei den über 55-Jährigen mit 71 Prozent besonders groß. Aber auch in

allen anderen Altersklassen ist eine Mehrheit dafür. Bei den 18- bis
24-Jährigen sind es immer noch 54 Prozent.