Ostern 2021: Impfzentrum statt Ostermesse

Im zweiten Jahr in Folge kann Ostern coronabedingt nicht im üblichen
Rahmen gefeiert werden: Volle Kirchen und Boulevards darf es ebenso
wenig geben wie große, ausgelassene Familienfeiern. Stattdessen wird
auch an den Feiertagen die Spritze in den Impfzentren gezückt.

Düsseldorf/Neuss (dpa/lnw) - Corona-Spritze im Impfzentrum statt
Osterfeier in der Großfamilie, Autokino-Gottesdienst statt voll
besetzte Kirchenbänke - auch 2021 gibt es wieder Ausnahme-Ostern. In
den nordrhein-westfälischen Impfzentren wird der Betrieb nach Angaben
der Kassenärztlichen Vereinigungen das ganze Wochenende über «auf
Hochtouren» weiterlaufen.

Schon am Karsamstag glühten die Drähte der Hotlines und Server, über

die die Altersgruppe 60 plus versucht hat, außerhalb der üblichen
Reihenfolge einen Impf-Termin mit dem Präparat von Astrazeneca zu
ergattern. Möglich wurde das, nachdem die Ständige Impfkommission
empfohlen hatte, das Vakzin nicht mehr für Jüngere einzusetzen.
Hintergrund sind Fälle von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen.

Damit wurden allein in NRW kurzfristig 450 000 Impfdosen frei. Für
die Sonderaktion wurden nach Angaben des Düsseldorfer
Gesundheitsministeriums insgesamt 364 750 Termine in die
Buchungssysteme der Kassenärztlichen Vereinigungen eingestellt. Die
übrigen 85 250 Termine sollen über kommunale Strukturen oder
Hausärzte an über 60-Jährige vergeben werden.

Auch für Christen ist an ihrem höchsten kirchlichen Feiertag nichts
so wie es sein sollte: Landesweit sind sowohl Präsenzgottesdienste
mit Hygiene-Auflagen angekündigt als auch Online-Gottesdienste. Die
Evangelische Kirche von Westfalen hatte zuvor entschieden, den
Gemeinden die Feier von Präsenzgottesdiensten nur bis zu einem
Inzidenzwert von 100 zu empfehlen.

Im zweiten Corona-Jahr ist deshalb in den Pfarreien viel Fantasie und
Engagement gefragt. In der Gemeinde Neuss-Süd lädt etwa das
evangelische Pfarrer-Ehepaar Nadine und Sebastian Appelfeller zum
Autokino-Gottesdienst auf den Kirmesplatz Gnadental.