Strengere Corona-Beschränkungen in ganz Frankreich in Kraft

Paris (dpa) - In ganz Frankreich gelten im Kampf gegen das
Coronavirus für mindestens vier Wochen härtere Maßnahmen. Die neuen
Regeln sind laut Regierung formal am Samstag um 19.00 Uhr in Kraft
getreten - dann beginnt die landesweite nächtliche Ausgangssperre.
Diese gilt mit unterschiedlichen Uhrzeiten bereits seit Monaten.
Faktisch kommen die neuen Regeln dann aber weitgehend erst mit Ende
der Ausgangssperre am Sonntagmorgen ab 6.00 Uhr zum Tragen.

Konkret sind nun im ganzen Land die meisten Geschäfte geschlossen.
Außerdem gelten wieder Bewegungseinschränkungen. So sind zum Beispiel
Spaziergänge oder Ausflüge nur im Radius von zehn Kilometern zur
eigenen Wohnung erlaubt. Für weitere Reisen brauchen die Menschen
triftige Gründe. Die regionalen Behörden sind außerdem aufgefordert,

den Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit zu verbieten.

Die Regeln galten zum Großteil zuvor schon in zahlreichen schwer vom
Virus getroffenen Gegenden - darunter auch im Großraum Paris. An
diesen Orten ändert sich nun für die Menschen nicht wirklich viel.
Die Pariser Polizeipräfektur hat angekündigt, die Einhaltung mit 6600
Einsatzkräften zu kontrollieren. Sie sollen etwa darauf achten, dass
sich nicht mehr als sechs Personen im öffentlichen Raum treffen.
Außerdem ist im Großraum Paris der Verkauf von Alkohol zum Mitnehmen
nun stark eingeschränkt. Viele Bars hatten zuletzt mit
Straßenausschank wieder ihr Geschäft aufgenommen. Die Einrichtungen
sind seit Oktober geschlossen.

Die neuen Corona-Maßnahmen sind aber deutlich laxer, als die Regeln,
die während der Lockdowns im vergangenen Frühjahr und Herbst galten.
Damals war der Passierschein bei jedem Gang vor die Tür Pflicht,
Spaziergänge waren auf eine Stunde pro Tag im Radius eines Kilometers
beschränkt. Auch das Treffen mehrerer Menschen an der frischen Luft
war nicht vorgesehen.

Mehr als 400 Menschen pro 100 000 Einwohner haben sich landesweit
zuletzt binnen einer Woche mit dem Coronavirus infiziert. Frankreichs
Präsident Emmanuel Macron hatte die neuen Regeln in einer
TV-Ansprache verkündet. Er veranlasste auch eine Schulschließung für

etwa drei Wochen, die Frühlingsferien im Land werden vereinheitlicht.
Die Überseegebiete sind ausgenommen.