Kirchen feiern zweites Ostern unter Corona-Bedingungen

Vergangenes Jahr hatte es an Ostern gar keine Präsenzgottesdienste
gegeben, jetzt ist das unter Einhaltung der Corona-Regeln wieder
möglich. Allerdings setzen viele Gemeinden auf andere Angebote.

Düsseldorf (dpa/lnw) - Zum zweiten Mal feiern die Kirchen Ostern
unter Corona-Bedingungen. In Nordrhein-Westfalen finden sowohl
Präsenz-Gottesdienste unter Einhaltung der Corona-Regeln statt als
auch Open Air- und Online-Gottesdienste. Zudem gibt es Angebote wie
ein Autokino-Gottesdienst in Neuss.

Vergangenes Jahr hatte es an Ostern gar keine Präsenzgottesdienste
gegeben. Diesmal sind sie prinzipiell möglich, meist wird die
Entscheidung den Gemeinden vor Ort überlassen.

Generell gehen an Ostern deutlich weniger Menschen zur Kirche als an
Weihnachten. «An Weihnachten gehen etwa ein Viertel bis ein Fünftel
der Deutschen in die Kirche, an Ostern reden wir etwa über jeden
Zehnten», sagte die Religionssoziologin Anna Neumaier vom Zentrum für
angewandte Pastoralforschung der Ruhr-Universität Bochum der
Deutschen Presse-Agentur. «Das sind natürlich immer noch deutlich
mehr als an normalen Sonntagen, aber wir sind an Ostern von der
Nachfrage her so in der Mitte zwischen Weihnachten und den normalen
Sonntagen.»

Ostern stehe der Gottesdienstbesuch gesamtgesellschaftlich also nicht
so selbstverständlich im Fokus wie an Weihnachten. Umfragen zeigten,
dass es den meisten Deutschen an Ostern vor allem wichtig sei, Zeit
mit der Familie zu verbringen. Demgegenüber sei Ostern aber für die
meisten Christinnen und Christen der höchste Feiertag überhaupt. «Das

heißt also, hier gibt es eine gewisse Diskrepanz zwischen der
gesamtgesellschaftlichen Wahrnehmung und der theologischen
Bedeutung», sagte Neumaier.