Ostermärsche 2021 starten mit Anti-Atomkraft-Demos in NRW

Die Ostermärsche mobilisieren schon lange nicht mehr die Massen wie
etwa in den 80er Jahren. In der Pandemie sind ohnehin nur kleine
symbolische Aktionen möglich - zum Beispiel als coronakonforme
Fahrrad-Tour gegen Atomkraft.

Gronau/Jülich (dpa/lnw) - Mit Kundgebungen in Gronau und in Jülich
haben am Karfreitag auch in Nordrhein-Westfalen die ersten
Ostermärsche dieses Jahres begonnen. Eine Fahrrad-Demonstration vor
den Werkstoren der Urananreicherungsanlage Urenco im
münsterländischen Gronau sei mit insgesamt etwa 130 Teilnehmern
friedlich und coronakonform verlaufen, berichtete die örtliche
Polizei auf Anfrage. Das Aktionsbündnis Gronau sprach von 150
Teilnehmern. Auf Transparenten forderten sie unter anderem: «Stopp
Urenco».

Eine Protest-Aktion vor dem Forschungszentrum im rheinischen Jülich
war mit etwa 20 Teilnehmern so klein, dass die Jülicher Polizei nach
eigenen Angaben nur einen Bezirksbeamten abstellen musste. «Das war
alles sehr ruhig», sagte ein Sprecher. Auf einem der wenigen
Transparente sei gereimt worden: «Ob zivil oder militärisch - gegen
die Atomkraft wehr' Dich.»

Im vergangenen Jahr gab es pandemiebedingt nur virtuelle
Ostermärsche. In diesem Jahr sind nach Angaben der
Friedenskooperative bundesweit rund 100 Aktionen zwischen
Gründonnerstag und Ostermontag geplant.

Für Samstag sind auch in mehreren Städten Nordrhein-Westfalens
Aktionen unter anderem gegen eine Erhöhung der Militärausgaben und
den Einsatz von Drohnen im militärischen Bereich geplant. Kern-Thema
bleibt auch in diesem Jahr die nukleare Abrüstung. Im Zentrum von
Duisburg beginnt am Samstag der Ostermarsch Rhein-Ruhr, der bis
Montag dauert.