Behrens hält Inzidenzwert für Öffnungsmodell am wichtigsten

Hannover (dpa/lni) - Niedersachsens Modellversuch für 25 Städte und
Gemeinden zur Öffnung nach Ostern soll sich streng am Inzidenzwert
orientieren. Dies sagte Gesundheitsministerin Daniela Behrens der
Oldenburger «Nordwest-Zeitung» (Samstag-Ausgabe) zur Auswahl aus den
65 Bewerbern. «Wir sind aber keine Hasardeure. Wenn das
Infektionsgeschehen durch die Decke geht, brechen wir den Versuch
sofort ab», betonte die SPD-Politikerin. Die Landesregierung will am
Samstag in Abstimmung mit den kommunalen Spitzenverbänden
entscheiden, welche Städte nach Ostern Geschäfte, Straßencafés und

Kultureinrichtungen öffnen dürfen.

Voraussetzung für die Teilnahme ist, dass die Kommune eine Inzidenz
von unter 200 aufweist. Mittels negativer Corona-Tests und digitaler
Kontaktnachverfolgung mit der Luca-App sollen «sichere Zonen»
entstehen, in denen das öffentliche Leben möglich sein soll. Im
baden-württembergischen Tübingen war die Inzidenz im Rahmen eines
ähnlichen Modellprojekts deutlich gestiegen.

Die Gesundheitsministerin warb für den Impfstoff von Astrazeneca. Wie
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würde sie sich sofort mit dem
Vakzin impfen lassen. Zum Impffortschritt sagte Behrens: «Alle, die
geimpft werden wollen, werden bis Herbst geimpft sein.»

Behrens lehnt Forderungen aus der eigenen Partei ab, wonach eine
Testpflicht für Unternehmen eingeführt werden solle: «Niedersachsen
setzt auf freiwillige Vereinbarungen». Lediglich 13 Prozent der
Unternehmen hätten noch keine Teststrategie aufgelegt. Sie sagte aber
auch, dass große Firmen eine Vorbildfunktion hätten.