Uniklinik Leipzig nimmt wieder Corona-Patienten aus Südsachsen auf

Leipzig (dpa/sn) - Die steigenden Corona-Infektionszahlen im Vogtland
und im Erzgebirge wirken sich wieder auf das Universitätsklinikum
Leipzig (UKL) aus. Wie schon in der zweiten Welle habe das UKL auch
jetzt schwerstkranke Patienten aus Krankenhäusern der Region
Südsachsen übernommen, sagte der Chef der Intensivmedizin, Prof.
Sebastian Stehr. Derzeit würden in Leipzig 25 Covid-Patienten
intensivmedizinisch betreut. Auf dem Höhepunkt der zweiten Welle um
Heiligabend herum seien es mehr als 40 gewesen.

Die Uniklinik habe in der vergangenen Woche erneut ihr Programm an
planbaren Operationen heruntergefahren, sagte Stehr. Damit sei man
gut vorbereitet, um notfalls weitere Corona-Patienten auf den
Intensivstationen aufnehmen zu können. Was ihm jedoch Sorge mache
sei, dass auf die zweite Corona-Welle kein richtiges Tal gefolgt sei.
«Das heißt, die neue Welle baut sich auf einen Grundstock an
Patienten auf, die bereits da sind. Das könnte dazu führen, dass die
Spitze diesmal etwas höher wird als in der zweiten Welle.»

Die Patienten auf den Intensivstationen seien inzwischen etwas jünger
als im Winter. Das Durchschnittsalter sei um rund 5 auf 60 Jahre
gesunken. Das könnte laut Stehr zwei Effekte habe: die Patienten
werden länger behandelt werden, aber es werden aber auch weniger von
ihnen sterben. Im Winter seien ungefähr 45 Prozent der
Intensiv-Patienten gestorben. Diese hohe Rate liege daran, dass an
der Uniklinik als Maximalversorger die besonders schweren Fälle
behandelt worden seien. Seit Beginn der Pandemie seien 350 Menschen
auf den UKL-Intensivstationen betreut worden.