Klare Mehrheit der Deutschen für Ausgangsbeschränkungen

Berlin (dpa) - Eine klare Mehrheit der Deutschen ist für nächtliche
Ausgangsbeschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. In einer
Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov sprachen sich
angesichts steigender Infektionszahlen 56 Prozent dafür aus, solche
Maßnahmen bundesweit zu ergreifen. 37 sind dagegen, 7 Prozent machten
keine Angaben.

Je älter die Befragten, desto größer sind die Sympathien für
Ausgangsbeschränkungen. Von den 18- bis 24-Jährigen sind nur 36
Prozent dafür, unter den über 55-Jährigen sind es 66 Prozent. Von den

Wählern der im Bundestag vertretenen Parteien sind nur die der AfD
mehrheitlich (56 Prozent) gegen nächtliche Ausgangsbeschränkungen. Am
stärksten ist die Unterstützung dafür bei den Anhängern von CDU/CSU

(71 Prozent), Grünen (70) und SPD (69) vor den Wählern der Linken
(60) und der FDP (53).

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte am Sonntag in der ARD-Sendung
«Anne Will» gesagt, Ausgangsbeschränkungen könnten in Regionen mit

besonders hohen Infektionszahlen «ein ganz wirksames Mittel sein». In
Berlin und Hamburg traten am Freitag solche Maßnahmen neu in Kraft.
In beiden Städten gelten sie zwischen 21.00 und 5.00 Uhr.

In Hamburg dürfen Bewohner die Wohnung bis zum 18. April in diesem
Zeitraum nicht mehr ohne triftigen Grund verlassen. Ausnahmen gelten
beispielsweise für berufliche Tätigkeiten, Gassigehen mit dem Hund
oder Sport im Freien, allerdings immer nur für eine Person. Bei
Verstößen gegen die Ausgangsbeschränkung droht ein Bußgeld. In Berl
in
dürfen sich Menschen in der Nacht nur noch alleine oder zu zweit im
Freien aufhalten.