Giffey bringt erneute Aufstockung der Kinderkrankentage ins Spiel

Berlin (dpa) - Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat
sich dafür ausgesprochen, die Kinderkrankentage erneut aufzustocken.
Es zeichne sich ab, dass sich mehr Eltern wieder zu Hause um die
Kinder kümmern müssten, weil Kitas teilweise geschlossen würden oder

in den Notbetrieb gingen. «Deshalb bin ich dafür, die
Kinderkrankentage in 2021 noch einmal auszuweiten. Ich setze mich
beim Bundesgesundheitsministerium dafür ein», teilte sie am
Donnerstag mit.

Nach wochenlangem Notbetrieb hatten viele Kitas im Februar ihr
Betreuungsangebot wieder ausgeweitet. Regional sind Einrichtungen nun
wegen der steigenden Zahlen bereits wieder in die Notbetreuung
zurückgekehrt. Berlin beschloss das am Donnerstag für die
Hauptstadt-Kitas für die Zeit nach Ostern. Die Gewerkschaft Erziehung
und Wissenschaft (GEW) hatte angesichts steigender Infektionszahlen
in der Kinderbetreuung eine Rückkehr zur Notbetreuung gefordert, bis
die Beschäftigten geimpft sind.

«Wir müssen jetzt schnell reagieren, damit wir Eltern eine konkrete
Hilfe anbieten können», sagte Giffey. Die Ausweitung der
Kinderkrankentage Anfang des Jahres sei von vielen Eltern gut
angenommen worden.

Wegen coronabedingter Einschränkungen an Kitas und Schulen war die
Anzahl der Krankentage in diesem Jahr bereits pro Elternteil von 10
auf 20 verdoppelt worden, für Alleinerziehende von 20 auf 40 Tage.
Eltern können sie nutzen, wenn sie sich für die Kinder von der Arbeit
freistellen lassen müssen, weil diese nicht in Kita oder Schule
betreut werden. Das ausgezahlte Kinderkrankengeld beträgt 90 Prozent
des Nettoverdienstes.