Spahn: Marburger Biontech-Werk «Meilenstein»

Marburg (dpa) - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die
Impfstoff-Produktion im neuen Werk des Mainzer Unternehmens Biontech
als «Meilenstein» im Kampf gegen die Corona-Pandemie bezeichnet. Das
Präparat von Biontech und seines US-Partners Pfizer spiele eine
wichtige Rolle: «75 Prozent unseres bisherigen Impferfolges ist auch
Biontech zu verdanken», sagte Spahn am Donnerstag bei einer digitalen
Pressekonferenz mit Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU)
und Biontech-Finanzvorstand Sierk Poetting. Von den bundesweit
bislang 13,8 Millionen verabreichten Impfdosen stammten demnach 10,3
Millionen von Biontech, weitere um die 40 Millionen Dosen würden nach
bisheriger Planung im zweiten Quartal erwartet.

Der Minister sah in der Inbetriebnahme des Werkes auch einen
Startpunkt für Deutschland als «Impfstoff-Hub»: «Wir wollen gerne
mRNA-Hub werden auch für die Welt und für Europa.» Da sei die
Produktionsstätte in Marburg ein wichtiger Schritt. Ein Hub ist eine
Art Knotenpunkt oder Zentrum.

Biontech hatte vor wenigen Monaten die Marburger Betriebsstätte vom
Pharmakonzern Novartis übernommen und für die Herstellung des
mRNA-Impfstoffes umgerüstet. Rund zwei Monate nach dem
Produktionsbeginn sollen in diesen Tagen die ersten Lieferungen das
Gelände verlassen und zum Abfüllen und Etikettieren ins Werk von
Partner Pfizer im belgischen Puurs gebracht werden.

Bouffier sagte mit Blick auf das Tempo beim Umbau und der
behördlichen Zulassung: Marburg sei ein gutes Beispiel dafür, «dass
es auch in Deutschland gelingen kann und muss, schneller zu werden,
ohne dass man bei der Qualität Abstriche macht».

Spahn betonte, es sei wichtig, auch im kommenden Jahr ausreichend
Impfstoffe zur Verfügung zu haben - falls Dosen zur Auffrischung
nötig werden oder Impfstoffe an Coronavirus-Varianten angepasst
werden müssen. «Wir wollen und werden uns auch über 2021 hinaus
entsprechende Kapazitäten sichern», sagte er.