Kretschmer ruft Menschen zur Begrenzung von Kontakten auf

Plauen (dpa/sn) - Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer hat die
Menschen dazu aufgerufen, über die Ostertage die Kontakte zu
begrenzen. Nach Weihnachten habe man einen Ausschlag bei den
Corona-Infektionszahlen gesehen, sagte der CDU-Politiker am
Donnerstag bei einem Klinikbesuch in Plauen im Vogtland. «Wir haben
es alle miteinander in der Hand, wie dieser Ausschlag über dieses
Osterfest passiert.» Kontakte zu unterbrechen funktioniere, um das
Infektionsgeschehen zu bremsen.

Wegen der Ausbreitung der britischen Virusvariante sei das Land in
einer schwierigen Situation. «Viele Maßnahmen, die im vergangenen
Jahr funktioniert haben, reichen derzeit nicht mehr, um tatsächlich
die Infektionen unter Kontrolle zu halten», sagte Kretschmer. Das
Vogtland, wo die Inzidenz derzeit über 400 liegt, sei der Entwicklung
in Sachsen und in Deutschland um vielleicht drei Wochen voraus.

Er wolle versuchen, in der Bevölkerung noch einmal ein Bewusstsein zu
schaffen, umsichtig zu sein, sagte der Ministerpräsident. Ein
Schulterschluss von Politik und Gesellschaft sei dringend nötig. «Wir
brauchen ein gemeinsames Verständnis, dass die Situation bedrohlich
ist. Wir können nicht immer weiter politische Entscheidungen treffen,
und die Bevölkerung kann das nicht nachvollziehen.»

«Wir erleben derzeit, dass zu viele Menschen ihren eigenen Weg in
dieser Pandemie gehen. Und man kann das zu einem gewissen Punkt auch
nachvollziehen. Die Erschöpfung, die Enttäuschungen, die damit
verbunden sind, die Ungerechtigkeiten, die diese Pandemie mit sich
bringt, zehren an den Nerven», sagte Kretschmer. Dennoch müsse man
jetzt noch einmal zusammenhalten. Ab Ende Mai werde man einen Effekt
des Impfens sehen. Aber bis dahin seien es noch acht Wochen. «Seien
sie vorsichtig!», sagte Kretschmer.