Kassenärzte-Chef: Impfstart bei Hausärzten nicht gefährdet

Berlin (dpa) - Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen
Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, sieht den Impfstart in
Hausarztpraxen im April durch den teilweisen Astrazeneca-Impfstopp
nicht gefährdet. «Und zwar deshalb nicht, weil der Impfstart in den
Arztpraxen zunächst nur mit dem Impfstoff von Biontech und nicht mit
Astrazeneca beginnen wird», sagte Gassen der «Rheinischen Post»
(Donnerstag).

Bund und Länder hatten am Dienstagabend nach einer Empfehlung der
Ständigen Impfkommission (Stiko) beschlossen, Astrazeneca in der
Regel nur noch für Menschen ab 60 Jahre einzusetzen.

Der Astrazeneca-Impfstoff werde nach dieser Entscheidung nun
vorwiegend in den Impfzentren eingesetzt, während in den Praxen eher
Vakzine von Biontech und Johnson & Johnson verwendet würden, sagte
Gassen. Trotz der Rückschläge hält er das Versprechen der
Bundesregierung, bis Ende des Sommers allen Bürgerinnen und Bürgern
ein Impfangebot zu machen, noch für haltbar.

Gassen kritisierte jedoch das Corona-Management der Regierung scharf.
«Ausgangssperren oder Reiseverbote sind nicht wirklich zielführend.
Wir sollten diese harten Maßnahmen ganz schnell wieder wegpacken»,
erklärte Gassen. Hinter der Idee der Ausgangssperre stehe ein
«merkwürdiges Menschenbild».