Gedenkakt für Verstorbene in der Pandemie mit Hinterbliebenen

Berlin (dpa) - Die von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier
geplante zentrale Gedenkfeier für die in der Corona-Pandemie
Verstorbenen am 18. April nimmt Gestalt an. Nach Angaben des
Bundespräsidialamts soll sie im Konzerthaus am Gendarmenmarkt in
Berlin stattfinden - pandemiebedingt im kleinsten Kreis. Teilnehmen
werden neben fünf Hinterbliebenen die Spitzen der fünf
Verfassungsorgane und ein Vertreter des Diplomatischen Korps. Vor dem
Gedenkakt soll in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin ein
ökumenischer Gottesdienst stattfinden.

«Auch wenn die Pandemie noch nicht überwunden ist, soll dies ein Tag
des Innehaltens sein, der zeigt, dass wir als Gesellschaft Anteil
nehmen, die Toten und das Leid der Hinterbliebenen nicht vergessen»,
teilte das Bundespräsidialamt mit.

Steinmeier selbst hatte soeben in einem Interview mit der «Herder
Korrespondenz» gesagt: «Das Ausgeliefertsein und die Einsamkeit im
Sterben, unsere Verwundbarkeit, die Stigmatisierung durch das Virus,
die Unsichtbarkeit des einsamen Todes abseits der betriebsamen
Gesellschaft - all das ist mit der Pandemie verbunden. Mit einer
Gedenkfeier erkennen wir als Staatsspitze diese verstörenden Folgen
an und möchten zeigen: Wir sehen das Leid.»

Corona verändere das Sterben und den Tod insgesamt, sagte Steinmeier
weiter. «Deshalb soll die Gedenkveranstaltung allen gewidmet sein,
die unter den Bedingungen der Pandemie sterben mussten.»

Die Spitzen der Verfassungsorgane sind neben dem Bundespräsidenten:
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU), Bundesratspräsident
Reiner Haseloff (CDU), Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der
Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth.