Einzelhandelsverband bedauert Absage an Modellprojekt für Lockerungen

Potsdam (dpa/bb) - Der Handelsverband Berlin-Brandenburg bedauert die
Verschiebung eines Corona-Modellprojektes für Lockerungen in der
Eindämmungsverordnung. «Ich hätte mir mehr Mut in Brandenburg
gewünscht», sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Niels
Busch-Petersen. Befürchtet werden in den kommenden Monaten weitere
Verschärfungen. Die Politik reagiere derzeit kopflos, ohne
vernünftige klare Struktur.

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hatte am Dienstagabend nach
der Kabinettssitzung bekannt gegeben, dass das Modellprojekt aus
seiner Sicht angesichts der massiven Zahl der Infektionen ein
falsches Signal wären. Damit sollten in Kreisen oder Städten
Lockerungen ermöglicht werden. Mehrere Kommunen hatten ihr Interesse
signalisiert, darunter Potsdam und Cottbus. Potsdam hatte vergangenen
Samstag mit einer Coronatest-Pflicht und Terminvergabe den Einkauf im
Einzelhandel ermöglicht. Am Dienstag musste angesichts der
Sieben-Tage-Inzidenz über 100 an 3 aufeinanderfolgenden Tagen die
Notbremse gezogen werden.