Modellkommunen arbeiten an Umsetzung ihrer Corona-Konzepte

Alsfeld, Baunatal und Dieburg - sie wurden als Modellstädte
ausgewählt, in denen trotz steigender Infektionszahlen
Öffnungsschritte und deren Folgen erprobt werden. Nun haben die
Kommunen Details ihrer Pläne bekanntgegeben.

Baunatal/Dieburg/Alsfeld (dpa/lhe) - Die drei Modellstädte, die in
Hessen Öffnungsmöglichkeiten in der Pandemie testen dürfen, arbeiten

an der Umsetzung ihrer Konzepte. «Ein erstes Gespräch mit Vertretern
von Handel, Gastronomie und Kino hat bereits stattgefunden, in dem es
um die notwendigen Festlegungen ging», teilte die Stadt Baunatal am
Mittwoch mit. Das Projekt soll sich demnach zunächst nur an die
Baunataler Bürger richten und «auf den klaren Innenstadtbereich
begrenzt werden, auch um stets eine Kontrolle der Maßnahmen
gewährleisten zu können». Als «Eintrittskarte» für Lokale oder
Läden
gilt ein negativ ausgefallener Corona-Test.

Die nordhessische Stadt plant das Projekt «mit kleinen Schritten, um
nicht nach kurzer Zeit wieder schließen zu müssen». Einen konkreten
Termin für den Beginn gibt es weiter nicht. Geplant sei ein zügiger
Start, da das Modellprojekt laut den Vorgaben nur bis 1. Mai laufe.

Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und Gesundheitsminister Kai
Klose (Grüne) hatten am Vortag bekanntgegeben, dass neben Baunatal
auch das südhessische Dieburg sowie Alsfeld im Vogelsbergkreis als
Modellkommunen Öffnungsschritte für Handel, Gastronomie oder
Veranstaltungen erproben können. Bei der Auswahl spielten auch
Kriterien wie die Sieben-Tages-Inzidenz eine Rolle. In Alsfeld soll
es am kommenden Donnerstag (8. April) losgehen.

Dieburg kündigte den Start in einer Mitteilung für Mitte April an.
Dann würden der Einzelhandel in der Fußgängerzone sowie im
Gewerbegebiet Nord sowie die Außengastronomie öffnen. Geplant sei,
dass eine begrenzte Zahl von Menschen einen Tagespass bekomme, das
könnten auch Personen sein, die nicht in Dieburg wohnten. Für einen
Pass brauche es ein negatives Antigen-Schnelltest-Ergebnis. Um die
Testkapazitäten zu erweitern, sind der Kommune zufolge weitere zwei
bis drei Teststellen geplant.

Zahlreiche Städte hatten sich als Modellkommune beworben. Einige von
ihnen zeigten sich nach der Absage enttäuscht. Aus Darmstadt etwa
hieß es: Dass man nicht die Möglichkeit dafür erhalten habe,
«bedauern wir und sehen es auch als eine verpasste Chance», so
Oberbürgermeister Jochen Partsch (Grüne). Nun werde noch intensiver
am Ausbau eigener Teststrategien und eigener Lösungen für vorsichtige
Öffnungen gearbeitet. In Frankfurt sagte Gesundheitsdezernent Stefan
Majer (Grüne): «Wir bedauern, in dieser Phase nicht ausgewählt worden

zu sein, denn wir sind überzeugt von der Tragfähigkeit unseres
Konzeptes.» Auch wenn Frankfurt nicht bei den Ersten sein werde,
«sehen wir uns jetzt gut vorbereitet für Öffnungsschritte, die zu
einem späteren Zeitpunkt sicher kommen werden.»