Nach erneuter Einschränkung: Astrazeneca betont Nutzen des Impfstoffs

London (dpa) - Der britisch-schwedische Impfstoffhersteller
Astrazeneca hat nach der erneuten Einschränkung des Einsatzes seines
Coronavirus-Impfstoffes in Deutschland den Nutzen des Präparats
betont. Die Zulassungsbehörden in Großbritannien und der Europäischen

Union sowie die Weltgesundheitsorganisation seien zu dem Schluss
gekommen, dass der Nutzen des Mittels die Risiken in allen
Altersgruppen deutlich überwiege, teilte das Unternehmen am Mittwoch
mit.

Der Impfstoff von Astrazeneca soll nach einem Beschluss der
Gesundheitsminister von Bund und Ländern fortan in der Regel nur noch
für Personen ab 60 Jahren eingesetzt werden. Zuvor hatte die Ständige
Impfkommission (Stiko) eine solche Altersbeschränkung für Astrazeneca
empfohlen. Hintergrund sind Fälle von Blutgerinnseln (Thrombosen) in
Hirnvenen im zeitlichen Zusammenhang mit Impfungen.

Man respektiere die Stiko-Entscheidung, hieß es in der Mitteilung von
Astrazeneca. «Die Patientensicherheit hat für das Unternehmen höchste

Priorität. Wir werden weiterhin mit den deutschen Behörden
zusammenarbeiten, um mögliche offene Fragen zu klären.» Die
Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) habe zwar keinen kausalen
Zusammenhang zwischen dem Impfstoff und Gerinnungsereignissen
feststellen können, doch sei sie zu dem Schluss gekommen, «dass für
sehr seltene Fälle von schweren zerebralen thromboembolischen
Ereignissen mit Thrombozytopenie ein kausaler Zusammenhang mit dem
Impfstoff nicht bewiesen, aber möglich ist und weiter untersucht
werden sollte», so die Mitteilung weiter.