Lauterbach: Astrazeneca-Änderung kein großer Rückschlag für Impftem po

Berlin (dpa) - SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach geht davon aus,
dass die Entscheidung zur Aussetzung der Astrazeneca-Impfungen bei
unter 60-Jährigen kaum Auswirkungen auf die Impfkampagne in
Deutschland haben wird. «Wir werden eine kleine Delle haben von ein
paar Tagen, wo es Verwirrung gibt, aber dann wird das Impftempo
wieder voll anziehen», sagte Lauterbach am Dienstagabend in den
ARD-«Tagesthemen». «Ich rechne nicht damit, dass wir auf dem
Impfstoff sitzen bleiben.»

Generell überwiege bei über 60-Jährigen der Nutzen über möglichen

Risiken. «Es ist ein sehr guter Impfstoff, den ich weiter empfehlen
kann», sagte Lauterbach. Die Entscheidung der Bundesregierung sei
aber richtig gewesen. Man müsse auf die neuen Daten reagieren, denn
«das ist keine Kleinigkeit, über die wir hier reden.» Es mache Sinn,

dass man jetzt bei jüngeren Menschen vermehrt den Biontech Impfstoff
einsetze, sagte der SPD-Politker. «Es kommt einfach darauf an, den
richtigen Impfstoff in der richtigen Gruppe einzusetzen.»

Bund und Länder waren am Dienstag der Empfehlung der Ständigen
Impfkommission (Stiko) gefolgt, das Präparat von Astrazeneca in der
Regel nur noch für Menschen ab 60 Jahren einzusetzen. Hintergrund
sind Fälle von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen. Erst Mitte
März waren Astrazeneca-Impfungen nach einer einige Tage langen
Impfpause und neuen Überprüfungen wieder angelaufen.