Hohe Nachfrage nach Corona-Schnelltests in Apotheken

Corona-Schnelltests sind seit mehreren Wochen in
Mecklenburg-Vorpommern möglich. Diese können etwa in Apotheken
gemacht werden. Dort ist die Nachfrage groß.

Schwerin (dpa/mv) - Vor Ostern sind die Corona-Schnelltests in den
Apotheken Mecklenburg-Vorpommerns stark nachgefragt. Bei einigen
Apotheken gebe es bereits Wartezeiten von mehreren Wochen, sagte der
Vorsitzende des Landesapothekenverbandes, Axel Pudimat, der Deutschen
Presse-Agentur am Dienstag. Derzeit gebe es große Probleme für die
Apotheker, an ausreichend Schnelltests zu kommen und dadurch Engpässe
für die Kunden. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gibt es
derzeit 183 Testmöglichkeiten im Bundesland, darunter in 114
Apotheken.

Pudimat hofft, dass in den kommenden Wochen deutlich mehr
Schnelltests zur Verfügung stehen. Er betreibt eine Apotheke in
Rostock, die die Tests anbietet. Am Dienstag habe die Apotheke nach
25 Tests Schluss gemacht, weil diese ausgegangen seien. Von einer
Lieferung vor rund zwei Wochen habe er nur etwa ein Zehntel der
bestellten Menge erhalten. Wie viele Tests insgesamt seit dem Beginn
vor mehreren Wochen in den Apotheken genommen worden sind, konnte er
zunächst nicht sagen - im Nordosten gibt es etwa 400 Apotheken.

Simone Oldenburg, Fraktionsvorsitzende der Linken, bemängelte, dass
das Bundesland noch nicht gut genug für die Nachfrage nach den Tests
aufgestellt sei.

Mit zusätzlichen Tests sollen Öffnungen von Geschäften oder der
Betrieb in Kitas und Schulen abgesichert werden. Der Bedarf wird in
den kommenden Tagen und Wochen voraussichtlich enorm steigen. Von
Mittwoch an sind der Friseurbesuch sowie weitere körpernahe
Dienstleistungen in weiten Teilen des Landes nur noch mit einem
negativen Corona-Test möglich, am kommenden Dienstag kommen Geschäfte
hinzu. Eine Ausnahme bildet die Hansestadt Rostock: Laut Ministerium
gilt die Regel dort erst vom 10. April an. Dort sind die
Corona-Infektionszahlen im landesweiten Vergleich niedrig.

Kunden müssen den Angaben zufolge maximal 24 Stunden vor dem Termin
einen solchen Test gemacht haben; entweder in der Apotheke, in einem
Schnelltestzentrum oder mit einem gekauften Selbsttest vor Ort.
«Entscheidend ist, dass der Selbsttest vor den Augen desjenigen
erfolgt, der die Dienstleistung ausführt. Ist der Schnelltest
negativ, kann die Behandlung erfolgen», sagte Gesundheitsminister
Harry Glawe (CDU).

Diese Pflicht ist für viele Bereiche jedoch nicht vorgesehen. So
können etwa Supermärkte, Drogerien, die Post oder Banken weiterhin
ohne Test betreten werden.

Von diesem Mittwoch an ist zudem die Terminvereinbarung für die
Corona-Schutzimpfung in Mecklenburg-Vorpommern auch über das Internet
möglich. Der Start der entsprechenden Seite ist für 10.00 Uhr
vorgesehen, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. In vielen
Bundesländern ist es auf diesem Wege seit Wochen möglich, Termine zu
vereinbaren. Bisher ging die Terminvergabe in MV nur telefonisch.

Am Mittwoch und Donnerstag sollen sich zunächst Impfberechtigte der
Priorität 1 anmelden. Das sind laut Ministerium beispielsweise über
80-Jährige sowie Menschen, die regelmäßig Pflegebedürftige betreuen
.
Der Erhalt des Impfberechtigungsschreibens ist für diese Gruppe
demnach nicht mehr notwendig, um einen Termin zu vereinbaren. Von
Freitag an sollen dann ebenfalls Registrierungen von Menschen möglich
sein, die der Impfpriorität 2 zugeordnet werden. Das seien etwa über
70-Jährige sowie viele chronisch Kranke.

Auf der Internetseite können demnach Terminvorschläge angegeben
werden, die Bestätigung erfolge dann automatisch per E-Mail. «Wir
rechnen mit einem hohen Anfrageaufkommen. Es wird Geduld notwendig
sein, da immer noch keine ausreichenden Impfstoffmengen vorhanden
sind», sagte Glawe.