Spanien verschärft Maskenpflicht: Schutz nun auch beim Sonnenbaden

Madrid (dpa) - Spanien hat unter dem Eindruck der seit einigen Tagen
steigenden Corona-Zahlen die Maskenpflicht verschärft. Ab Mittwoch
müssen die Menschen im ganzen Land sowohl im Freien wie auch in
geschlossenen öffentlichen Räumen wie Gastronomiebetrieben, Ämtern
oder Geschäften immer Mund- und Nasenschutz tragen. Und zwar auch
dann, wenn sie den Sicherheitsabstand von mindestens eineinhalb
Metern zu haushaltsfremden Personen einhalten können, wie aus einem
am Dienstag im Amtsblatt veröffentlichten Beschluss der linken
Zentralregierung in Madrid hervorgeht.

Die Anordnung gilt, wie es im Amtsblatt heißt, «bis zum Ende der
Gesundheitskrise». Damit werden die Regeln vereinheitlich, denn in
vielen der 17 Regionen Spaniens herrscht schon seit langer Zeit eine
verschärfte Maskenpflicht. Das gilt unter anderem auch für die
Balearen mit der Urlaubsinsel Mallorca.

Die neue Verordnung lässt zwar Raum für Interpretationen. Fast alle
Medien und Beobachter betonen aber, dass man bei strikter Auslegung
der neuen Regeln in Zukunft auch beim Sonnenbaden am Strand und Pool
oder auch beim Wandern Mund- und Nasenschutz aufsetzen muss. Auf
Mallorca und in anderen Gebieten mussten Strandbesucher bisher die
Maske nur dann tragen, wenn kein Abstand gewahrt werden konnte.

Bei Tätigkeiten wie Essen und Trinken in einem Gastronomiebetrieb,
beim Sport im Freien oder beim Baden darf die Maske weiterhin
abgesetzt werden. Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen keine
Maske tragen können, sind ebenfalls von der Pflicht befreit.

Mit Einschränkungen der Versammlungs- und Bewegungsfreiheit hatte
Spanien in der zweiten Winterhälfte die Pandemie erfolgreich
bekämpft. Seit einigen Tagen gehen die Zahlen aber wieder nach oben.
Innerhalb einer Woche kletterte die Zahl der Neuinfektionen pro 100
000 Einwohner binnen sieben Tagen von 62 auf 80. Damit steht Spanien
im europäischen Vergleich immer noch gut da. In Deutschland beträgt
diese sogenannte 7-Tage-Inzidenz etwa 135.