Rheinland-Pfalz impft unter 60-Jährige weiter mit Astrazeneca

Mainz (dpa/lrs) - Anders als Berlin und Brandenburg impft
Rheinland-Pfalz weiterhin Menschen unter 60 Jahren mit Astrazeneca
gegen das Coronavirus. «Rheinland-Pfalz setzt die Impfungen mit
Astrazeneca zunächst fort und stimmt das weitere Vorgehen mit den
Gesundheitsministerinnen und -ministern von Bund und Ländern ab»,
teilte das Gesundheitsministerium am Dienstag in Mainz mit. Eine
Entscheidung über die weiteren Impfungen mit diesem Vakzin werde von
der Sonder-Gesundheitsministerkonferenz an diesem Dienstagabend sowie
einer möglichen Aktualisierung der Empfehlung der ständigen
Impfkommission «zeitnah» getroffen.

«Wir sind vorbereitet, etwaige Änderungen schnell umzusetzen», sagte

Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD). «Unser Ziel

ist es nach wie vor, dass die Impfungen der Menschen in
Rheinland-Pfalz schnell und sicher weiterlaufen können.»

Brandenburg hatten die Corona-Schutzimpfungen mit dem Präparat am
Dienstag ausgesetzt. Zuvor hatte bereits Berlins Gesundheitssenatorin
Dilek Kalayci (SPD) angekündigt, das Land stoppe die Impfungen mit
dem Stoff des britisch-schwedischen Herstellers bei Menschen unter 60
Jahren. Auch in München werden bis auf Weiteres keine Menschen unter
60 mehr damit geimpft. Thüringen dagegen schränkt die Impfungen
zunächst nicht ein.

Deutschland - und zahlreiche andere Staaten - hatten die Impfung mit
dem Astrazeneca-Stoff im März vorübergehend ausgesetzt, weil mehrere
Fälle mit Thrombosen (Blutgerinnseln) in den Hirnvenen in zeitlichem
Zusammenhang zur Impfung gemeldet wurden. Mittlerweile wird der
Impfstoff wieder verabreicht. Die Europäische Arzneimittel-Agentur
Ema hatte die Sicherheit des Vakzins bekräftigt, auch die Ständige
Impfkommission in Deutschland hatte sich für eine weiteren Einsatz
den Mittels ausgesprochen.