Quarantäneregeln gebrochen: Zwei Jahre auf Bewährung für Vietnamesen

Hanoi (dpa) - Ein Flugbegleiter ist in Vietnam wegen des Brechens der
Corona-Quarantäneregeln zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt
worden. Ein Gericht in Ho-Chi-Minh-Stadt sah es nach eintägiger
Prozessdauer als erwiesen an, dass der 29-Jährige der «Verbreitung
gefährlicher Infektionskrankheiten» schuldig sei. Der Mann, der für
die nationale Gesellschaft Vietnam Airlines tätig war, habe sich nach
einer Landung aus Japan und zwei negativen Corona-Tests nicht an die
strenge 14-tägige Quarantänepflicht gehalten und stattdessen 46
Menschen unter anderem in einem Restaurant und einem Englisch-Kurs
getroffen.

Als der Flugbegleiter Ende November dann doch positiv getestet wurde,
habe er bereits mindestens drei Menschen mit dem Virus angesteckt,
hieß es. Aus einem Polizeibericht ging hervor, dass anschließend etwa
2000 Menschen getestet und unter Quarantäne gestellt werden mussten.
Dies allein habe knapp 200 000 Dollar (170 000 Euro) gekostet. Da der
Angeklagte keine Vorstrafen hatte, wurde die Strafe zur Bewährung
ausgesetzt.

Vietnam mit seinen rund 96 Millionen Einwohnern ist bislang dank
extrem strikter Maßnahmen sehr glimpflich durch die Pandemie
gekommen. Bis Dienstag wurden nur knapp 2600 Infektionsfälle
verzeichnet, 35 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben.