Neuer Höchststand bei Fehltagen wegen psychischer Leiden

Mainz (dpa/lrs) - In Rheinland-Pfalz haben Fehltage aufgrund von
psychischen Erkrankungen nach einer Analyse der Krankenkasse DAK in
2020 einen neuen Höchststand erreicht. Im Corona-Jahr wurden 278
Fehltage je 100 erwerbstätige DAK-Versicherte registriert, wie die
Krankenkasse am Dienstag in Mainz mitteilte. Dies seien fast doppelt
so viele wie im Jahr 2010. Depressionen waren demnach «mit Abstand»
die wichtigste Ursache für Krankschreibungen.

Vor allem Frauen fielen oft wegen psychischer Erkrankungen aus,
teilte die DAK mit. Sie hatten im vergangenen Jahr mit 352 je 100
Versicherte fast zwei Drittel mehr Fehltage wegen Seelenleiden als
die Männer. Insgesamt dauerte ein durchschnittlicher Krankheitsfall
40 Tage und damit so lange wie noch nie, wie die DAK mitteilte.

«Die Corona-Pandemie stellt eine Belastung dar, die an kaum jemandem
spurlos vorüber geht. Gerade für Menschen mit einer psychischen
Vorerkrankung stellen die veränderten Alltagsstrukturen eine enorme
Herausforderung dar», sagte der Leiter der DAK-Landesvertretung in
Rheinland-Pfalz, Michael Hübner.

Für den DAK-Report hat das Berliner IGES Institut Daten von rund
150 500 bei der Kasse versicherten Beschäftigten in Rheinland-Pfalz
ausgewertet. Dies sei eine repräsentative Datenbasis. Die
DAK-Gesundheit ist die drittgrößte gesetzliche Krankenkasse
Deutschlands und versichert 5,6 Millionen Menschen, davon rund
340 500 in Rheinland-Pfalz.