Mexiko empfängt Impfstoff-Leihgabe aus den USA

Mexiko-Stadt (dpa) - Mexiko hat die erste Ladung einer Leihgabe von
insgesamt 2,7 Million Dosen des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca aus
den USA erhalten. Ein Flugzeug mit den ersten 1,5 Millionen Dosen an
Bord erreichte am Sonntagabend (Ortszeit) Mexiko, wie Außenminister
Marcelo Ebrard am Montag mitteilte. Der Rest wird am Donnerstag
erwartet.

Die USA hatten am 18. März erklärt, ihren Vorrat an
Astrazeneca-Impfstoff auf Anfrage der Nachbarländer sowohl mit Mexiko
als auch mit Kanada teilen zu wollen. Die USA verfügen nach
Regierungsangaben über rund sieben Millionen Dosen des Vakzins, das
der britisch-schwedische Pharmakonzern gemeinsam mit der Universität
Oxford entwickelt hat. Zugelassen ist es in den USA bislang nicht.
Die Leihgabe soll in Form des Astrazeneca-Impfstoffs oder eines
anderen Präparats zurückgegeben werden, sobald diese verfügbar sind.


Mexiko hatte seine Impfkampagne als erstes Land Lateinamerikas an
Weihnachten begonnen. Bislang sind allerdings erst rund 6,85
Millionen Dosen verabreicht und gut 820 000 Menschen - etwa 0,6
Prozent der Bevölkerung - vollständig geimpft worden.
Zwischenzeitlich wurden die Impfstoff-Vorräte in Mexiko knapp. Die
Regierung warf reichen Ländern vor, sich die Vakzine unter den Nagel
zu reißen.

Das nordamerikanische Land - mit rund 126 Millionen Einwohnern auf
Platz zehn weltweit - hat die drittmeisten registrierten Corona-Toten
weltweit nach den USA und Brasilien. Es überschritt vergangene Woche
die Marke von 200 000 offiziell gemeldeten Todesfällen. Es wird in
Mexiko allerdings äußerst wenig auf das Coronavirus getestet, weshalb
die wahre Zahl deutlich höher sein dürfte. Nach einer Statistik zur
Übersterblichkeit, die die Regierung am Samstag veröffentlichte,
besteht bei mehr als 321 000 Todesfällen seit Beginn der Pandemie ein
Zusammenhang zur Krankheit Covid-19 - mehr als die offizielle
Opferzahl im deutlich bevölkerungsreicheren Brasilien.