Lage auf Frankreichs Intensivstationen verschärft sich wegen Corona

Paris (dpa) - In Frankreich spitzt sich die Situation auf den
Intensivstationen weiter zu. Die Gesundheitsbehörden meldeten am
Montag mehr als 4970 Patientinnen und Patienten mit Covid-19 auf den
Intensivstationen im Land. Das sind mehr als auf dem Höhepunkt der
zweiten Welle der Epidemie im Herbst vergangenen Jahres. Damals
zählten die Behörden im November etwas mehr als 4900 Menschen auf den
Intensivstationen. Im Frühjahr 2020 lag die Zahl mit mehr als 7000
aber noch einmal deutlich höher.

Die Corona-Situation in Frankreich ist extrem angespannt. Gut 40
Medizinerinnen und Mediziner hatten am Wochenende wegen der
besorgniserregenden Lage auf den Intensivstationen im Großraum Paris
Alarm geschlagen. Sie warnten davor, dass es zu Triage in den
Kliniken kommen könnte. Das Wort stammt vom französischen Verb
«trier», was «sortieren» oder «aussuchen» bedeutet. Die Auslast
ung
der Intensivstationen liegt im Großraum Paris bei weit mehr als 100
Prozent.

Frankreichs Statistikamt Insee meldete am Montag außerdem, dass wegen
Covid-19 die Sterblichkeit im Land 2020 ungewöhnlich hoch war. Im
Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl der Todesfälle um mehr als neun
Prozent angestiegen. «Ein solcher Anstieg der Sterblichkeit wurde in
Frankreich seit 70 Jahren nicht mehr verzeichnet», hieß es weiter.
Dieser Anstieg sei auffallend höher als jener, der während der
schweren Grippe- und Hitzewellen der vergangenen Jahre beobachtet
worden sei.

In Frankreich gilt seit Monaten eine abendliche Ausgangssperre -
aktuell dürfen die Menschen nach 19 Uhr nicht mehr ohne triftigen
Grund vor die Tür. In zahlreichen Départements, darunter auch Paris,
gelten noch weitere strengere Beschränkungen. Dort haben zahlreiche
Geschäfte geschlossen, außerdem ist die Bewegungsfreiheit erneut
eingeschränkt.