Innovationspreise für 3D-Scan-Verfahren und Gummi für Autoreifen

Halle (dpa/sa) - Ein Gummi für Autoreifen, das Benzin sparen soll,
ist unter den Preisträgern des diesjährigen Hugo-Junkers-Preise für
Forschung und Innovation. Wirtschaftsstaatssekretär Jürgen Ude
zeichnete die Entwickler vom Fraunhofer-Institut in Halle am Montag
in einer Online-Preisverleihung in der Kategorie angewandte Forschung
aus. Das synthetische Kautschuk hat einen ähnlichen Abrieb, aber
einen geringeren Rollwiderstand als natürliches Kautschuk. Das spart
beim Fahren Energie.

Das Fraunhofer-Institut in Magdeburg gewann den ersten Preis in der
Kategorie innovativste Produktentwicklung für ein neues Scan-System
für die Logistikbranche. 3D-Scanner an Säulen ermitteln dabei
automatisch das Volumen der Fracht, die an ihr vorbei gefahren wird.

Der erste Preis der Kategorie Grundlagenforschung ging an die
Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg für

die Entwicklung eines Biomarkers. Der soll dabei helfen, Infektionen
bei Prothesen besser zu erkennen. Die Fakultät für Informatik der Uni
in der Landeshauptstadt räumte zudem einen Sonderpreis für eine
Methode zur Aufklärung von Einsatzorten von Sicherheitskräften ab.
Das System kann in Echtzeit mehrdimensionale Modelle der Umgebung von
Gebäuden erzeugen.

Die Preisverleihung fand wegen des Corona-Virus digital statt. Wegen
der Pandemie übernahm auch Ude an Stelle des Schirmherrn
Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) die Verleihung der mit
insgesamt 80 000 Euro dotierten Preise. Der Minister hatte sich kurz
zuvor nach einem Warnhinweis der Corona-App in Quarantäne begeben.
«Die Entwicklung von Innovationen ist die Basis für mehr
Wertschöpfung und damit auch für neue, hochwertige Arbeitsplätze bei

uns in Sachsen-Anhalt», teilte Willingmann vorab mit. Die Preisträger
zeigten, wie innovativ Sachsen-Anhalt bereits heute aufgestellt sei.