Frankfurter Theater begrüßen Bewerbung als Corona-Modellregion

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Die Frankfurter Theaterszene hat die
Bewerbung der Stadt Frankfurt als Corona-Modellregion beim Land
Hessen begrüßt. Die Häuser seien bereit, sofort in die nötige
Vorplanung einzusteigen, sagte Matthias Pees, Vorstandsmitglied der
Frankfurter Theaterallianz, am Montag in Frankfurt. Die Modellregion
sei laut Pees ein konstruktiver Vorschlag, der den Theatern
Planungssicherheit bringen könnte.

Die Theater in Hessen sind seit November aufgrund der steigenden
Corona-Infektionen geschlossen. Laut einer Umfrage mehrerer
Theaterverbände bei über 90 hessischen Theatergruppen, Ensembles und
Häusern, warteten seit Beginn des Lockdowns 60 fertig geprobte
Produktionen auf die Premiere, zu 39 weiteren liefen die Proben
derzeit. 135 Stücke seien bereits online aufgeführt worden.

«Es passiert wahnsinnig viel in der Szene», sagte Jan Deck,
Vorstandsmitglied des Landesverbands Professionelle Freie
Darstellende (laPROF). Um diese Entwicklung zu stabilisieren,
forderten laPROF, die Frankfurter Theaterallianz und weitere
Theaterschaffende, die städtische Förderung der freien Theater
mittelfristig um 800 000 Euro zu erhöhen. Außerdem wurde die
Einrichtung einer Arbeitsgruppe vorgeschlagen, um zwischen Landes-
und Kommunalpolitik und Kulturschaffenden zu vermitteln und
beispielsweise Hygienekonzepte zu entwickeln.

In den Corona-Modellregionen wären für Menschen mit einem negativen
Schnelltestergebnis etwa Besuche von Kultureinrichtungen unter
Einhaltung von Abstands- und Maskenpflicht möglich. Neben Frankfurt
haben sich weitere Städte und Kreise beim Land Hessen als
Modellregion beworben. Die Landesregierung will voraussichtlich
Anfang der Woche eine Entscheidung bekannt geben.