Land plant mehr Corona-Impfungen in Arztpraxen als in Impfzentren

Potsdam (dpa/bb) - In Brandenburger Arztpraxen sind in der kommenden
Woche mehr Corona-Impfungen als in den Impfzentren geplant. Jeweils
rund 30 000 Impfstoffdosen von Biontech und Pfizer sollen in der
nächsten und übernächsten Woche vom Bund an die Hausarztpraxen
verteilt werden, wie die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg
(KVBB) am Montag in Potsdam mitteilte. Das wären 20 Impfdosen pro
Praxis bei rund 1500 Praxen. Weitere 28 000 Dosen von Astrazeneca
sollen in den beiden Wochen an die 139 Arztpraxen im Land gehen, die
beim Modellprojekt «Impfen in den Arztpraxen» mitmachen.

Der Chef der Brandenburger Kassenärzte, Peter Noack, sieht darin
einen kräftigen Schub für die Impfungen. «In den Vertragsarztpraxen
werden in der nächsten Woche mehr Menschen geimpft als in den
Impfzentren - und das flächendeckend, wohnortnah und gemäß der
geltenden Priorisierung», teilte Noack mit. Damit das gelinge,
müssten die Impfstofflieferungen zuverlässig und pünktlich kommen und

die Kampagne müsse von den Hausärzten auf alle Vertragsarztpraxen
ausgeweitet werden, die regelmäßig impfen. Das seien dann insgesamt
2200 Praxen in Brandenburg.

Nach einer schlechten Platzierung bis Mitte März liegt Brandenburg
beim Anteil der Corona-Erstimpfungen an der Bevölkerung inzwischen
mit 11,7 Prozent bundesweit im oberen Mittelfeld. Höhere Quoten gab
es im Saarland, in Bremen, Thüringen und Schleswig-Holstein, wie aus
Zahlen des Robert Koch-Instituts hervorgeht. Bei den Zweitimpfungen
liegt Brandenburg mit einem Anteil von 3,7 Prozent dagegen weiter
hinten.