Niedersachsens Wirtschaftsminister verteidigt geplante Öffnungen

Hannover (dpa) - Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann
hat die trotz steigender Infektionszahlen geplanten Öffnungen in
Modellkommunen verteidigt. «Ich befürchte, wir werden mit einem
gewissen Infektionsgeschehen in Deutschland leben müssen. Deshalb
sind solche Modellversuche, wie ich finde, nicht unvorsichtig oder
gar leichtsinnig», sagte der CDU-Politiker am Montag dem Radiosender
NDR Info. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte zuvor in der
ARD-Sendung «Anne Will» allen geplanten Lockerungen und
Modellprojekten in Deutschland eine Absage erteilt.

«Die Kanzlerin ist getragen von einer tiefen Sorge um das Land, das
respektiere ich, das anerkenne ich», entgegnete Althusmann darauf
angesprochen. «Aber wir müssen auch Wege heraus aus der Pandemie
finden. Und dieser Weg kann nicht immer nur Lockdown lauten.»

Niedersachsen will in etwa 25 großen, mittleren und kleinen Kommunen
gekoppelt an Schnelltests weitreichende Öffnungen ermöglichen. Dabei
geht es um Geschäfte, die Außengastronomie, Kulturzentren, Theater,
Opernhäuser, Kinos und Fitnessstudios. Die Modellversuche sollen nach
Ostern beginnen und drei Wochen dauern. Voraussetzung ist, dass der
Sieben-Tage-Wert nicht über 200 liegt oder steigt. Derzeit liegen 4
von 45 Regionen in Niedersachsen über der 200er-Marke.