Epidemiologin erwartet mehr schwere Corona-Fälle bei Jüngeren

Ulm/München (dpa) - Die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für
Epidemiologie, Eva Grill, erwartet bei wachsenden Corona-Zahlen mehr
schwere Krankheitsverläufe bei jüngeren Menschen. «Das Problem ist,

dass bei einem weiteren Ansteigen der Fallzahlen auch der Anteil der
Virusvariante B.1.1.7 weiter ansteigen wird», sagte Grill der
Deutschen Presse-Agentur. Die zuerst in Großbritannien entdeckte
Mutante sei sowohl deutlich ansteckender als auch gefährlicher, «da
sie wohl mit schwereren Krankheitsverläufen einhergeht».

Bei Hochaltrigen gehe die Zahl neuer Todesfälle zurück, erläuterte
die Präsidentin der Gesellschaft mit Sitz in Ulm, die auch
Professorin für Epidemiologie an der Ludwig-Maximilians-Universität
München ist. «Das deutet darauf hin, dass es zunehmend gelingt, die
besonders vulnerablen Gruppen durch Impfung zu schützen.» Aber auch
bei den 60- bis 69-Jährigen sei das Sterberisiko der Infizierten noch
bei etwa vier Prozent. Das bedeute, dass eine stark steigende
Fallzahl auch zu mehr Erkrankten und schwer Erkrankten führen werde,
so Grill. «Nur eben dann in den jüngeren Altersgruppen.»