Sachsen-Anhalt will Luca-App nutzen - Vertrag kurz vor Abschluss

Magdeburg (dpa/sa) - Sachsen-Anhalt will zur Kontaktverfolgung von
Corona-Infizierten schon bald die Luca-App einsetzen. Die
Vertragsverhandlungen mit dem Betreiber seien auf der Zielgeraden,
sagte die Sprecherin des Gesundheitsministeriums, Ute Albersmann, am
Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Die Kosten für die Nutzung
werde das Land tragen. Ziel der Landesregierung ist, in den kommenden
vier Wochen alle 14 Gesundheitsämter an die App anzuschließen.

Für sechs Landkreise oder kreisfreie Städte kann das Land den
Anschluss schon vorher beantragen, bis Montagmittag können sich die
Kreise dafür bewerben. Am Sonntag kündigte der Landrat des
Salzlandkreises, Markus Bauer (SPD), an, das zu tun. Der Landkreis
testet die App bereits seit November. «Die App steht zum Download
kostenlos zur Verfügung, die Schnittstelle zu unserem Gesundheitsamt
funktioniert», sagte Bauer. «Wir könnten sofort loslegen.»

Die App soll die Öffnungen im Rahmen von Modellprojekten flankieren,
die gemäß der am Montag in Kraft tretenden neuen Corona-Verordnung ab
dem 6. April möglich sind. Das Kabinett hatte die elektronische
Verfolgbarkeit der Kontakte zur Bedingung für die Modell-Öffnungen
gemacht. Auch andere Bundesländer wollen die App dafür nutzen.

Die Luca-App funktioniert mit einer Art virtuellen Visitenkarte.
Nutzer müssen zunächst ihre Kontaktdaten eingeben. Das Programm
verschlüsselt die Informationen dann und generiert wechselnde
QR-Codes. Mit den Codes können sich die Nutzer dann in Restaurants,
Kinos oder anderen Orten anmelden, ohne sich in eine Liste
einzutragen. Tritt im Umfeld des besuchten Ortes eine Infektion auf,
kann das Gesundheitsamt die gefährdeten Besucher über die App
ermitteln. Davon verspricht sich die Landesregierung eine schnellere
und effektivere Nachverfolgung der Risikokontakte.