Hamburg will Corona-Frühwarnsystem durch Abwassermonitoring

Hamburg (dpa/lno) - Zur Verfolgung des Infektionsniveaus und zur
besseren Lokalisierung von Corona-Infektionen will Hamburg ein
Abwassermonitoring auf den Weg bringen. Ein entsprechender Antrag
werde zur kommenden Bürgerschaftssitzung eingereicht, teilte die
Grünen-Fraktion am Sonntag mit. Da sich genetische Reste des
Coronavirus im Abwasser nachweisen lassen und die Konzentration
dieser Reste dabei in Beziehung zur Zahl der Corona-Fälle im
jeweiligen Einzugsgebiet steht, könne ein Monitoring als
Frühwarnsystem genutzt werden.

Zunächst gehe es um eine zentrale Messung der städtischen
Gesamtinfektionslage im Zentralklärwerk Köhlbrandhöft/Dradenau. In
einer möglichen Ausbaustufe soll gegebenenfalls eine dezentrale
Messung zum Schutz besonders gefährdeter Einrichtungen und zur
besseren Lokalisierung von Infektionen erfolgen. «Ein Frühwarnsystem
zur Identifizierung lokaler Corona-Ausbrüche kann ein weiterer
entscheidender Faktor im Kampf gegen die Pandemie sein», sagte
Fachsprecher Johannes Müller.