Opposition fordert Nachbesserungen beim Kinderkrankengeld

Berlin (dpa) - Oppositionspolitikerinnen von FDP und Grüne fordern
eine großzügigere Unterstützung von Eltern während der Corona-Krise
.
«Angesichts steigender Infektionszahlen und ansteckenderer
Virusmutationen ist absehbar, dass für viele Familien die bislang
vorgesehenen zusätzlichen Kinderkrankentage nicht ausreichen werden»,
sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der
Grünen-Bundestagsfraktion, Maria Klein-Schmeink, der «Welt am
Sonntag». Sie forderte eine Ausweitung der Regelung.

Unterstützung erhält Klein-Schmeink von der
FDP-Gesundheitspolitikerin Katrin Helling-Plahr. Die zusätzlichen
Kinderkrankentage seien in vielen Familien bereits aufgebraucht,
sagte sie. Zudem gelte die Regelung bislang nur für gesetzlich
krankenversicherte Eltern. Viele Selbstständige blieben außen vor.
Von der Bundesregierung forderte sie deswegen «einen auskömmlichen
Anspruch für alle Eltern, die ihre Kinder pandemiebedingt betreuen».

Die sogenannten Kinderkrankentage waren für das laufende Jahr
verdoppelt worden: Pro Elternteil gibt es nun 10 statt 20,
Alleinerziehende bekommen 40 statt der üblichen 20 Tage. Neu ist,
dass die Leistung nicht nur genutzt werden kann, wenn ein Kind krank
ist, sondern auch, wenn Kita oder Schule wegen Corona-Maßnahmen
geschlossen oder nur im eingeschränkten Betrieb sind. Das
Kinderkrankengeld beträgt 90 Prozent des Nettoverdienstes. Laut dem
Zeitungsbericht zahlten im Februar 2021 die elf AOKs in Deutschland
23,28 Millionen Euro Kinderkrankengeld aus - rund 57 Prozent mehr als
im Vorjahr.