Berlin stoppt Modellprojkte für Kultur und Sport

Berlin (dpa) - Wegen steigender Corona-Zahlen werden Modellprojekte
für Kultur- oder Sportveranstaltungen mit Zuschauern in Berlin
gestoppt. Das kündigte der Regierende Bürgermeister Michael Müller am

Samstagabend nach einer Senatssitzung an. «Es ist völlig klar, dass
die Modellprojekte, die wir uns vorgenommen haben, für Kultur, für
Sport, möglicherweise für Gastronomie, so jetzt nicht weiter
umgesetzt werden können», sagte der SPD-Politiker. Sie würden
zurückgestellt.

Bisherige Projekte wie das Konzert in der Berliner Philharmonie mit
1000 Besuchern oder ein Theaterabend im Berliner Ensemble vor einer
Woche seien sehr erfolgreich umgesetzt worden, so Müller. «Ich finde
es auch richtig, dass man immer wieder guckt, wie man mit
zusätzlichen Möglichkeiten beim Impfen und beim Testen Dinge auch
ermöglicht. Aber wir sind im Moment in einer Situation, wo man das
nicht nahtlos weiterführen kann.» Denn solche Veranstaltungen hätten

Kontakte und damit neuen Infektionsrisiken zur Folge.

Mit den Pilotprojekten verband nach monatelanger Zwangspause vor
allem der Kulturbetrieb große Hoffnungen - weit über Berlin hinaus.
Sie sollten zeigen, dass auch in der Pandemie sichere Veranstaltungen
möglich sind. Am Samstagabend lud auch die international bekannte
Berliner Clubszene zu einer ausverkauften Pilotveranstaltung. Laut
Veranstalter kamen rund 70 Besucher, die sich vorher online anmelden,
einen Schnelltests absolvieren und eine Maske tragen mussten. «Ein
Funke der Hoffnung», so die Berliner Clubcommission kurz vor dem
Senatsbeschluss, der die Freude dämpfen dürfte.

Museen und Galerien in Berlin, darunter die berühmte Museumsinsel,
bleiben offen. Besucher müssen aber künftig einen negativen
Corona-Schnelltest vorweisen.