Spahn: 10 bis 14 Tage Lockdown wären nötig

Berlin (dpa) - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält einen
weiteren Lockdown von 10 bis 14 Tagen für erforderlich. «Wenn wir die
Zahlen nehmen, auch die Entwicklungen heute, brauchen wir eigentlich
noch mal 10, 14 Tage mindestens richtiges Runterfahren unserer
Kontakte, unserer Mobilität», sagte Spahn am Samstag bei einer
Online-Diskussionsveranstaltung der Bundesregierung, bei der
Bürgerinnen und Bürger Fragen stellen konnten.

Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Samstagmorgen eine
Sieben-Tage-Inzidenz von 124,9. Damit ist der Wert so hoch wie seit
dem 19. Januar (131,5) nicht mehr. Am Freitag hatte das RKI die
Inzidenz noch mit 119,1 angegeben, vor zwei Wochen lag sie bei 76,1.
Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000
Einwohner und Woche an und ist eine wichtige Kennzahl zum
Pandemieverlauf. Zudem meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland
dem RKI im Laufe des Freitags 20 472 neue Corona-Infektionen. Darüber
hinaus wurden innerhalb von 24 Stunden 157 neue Todesfälle
verzeichnet. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages
16 033 Neuinfektionen und 207 neue Todesfälle verzeichnet.

Nötig sei ein Lockdown ähnlich wie an Ostern im vergangenen Jahr,
sagte Spahn. Er selbst würde auch lieber Ostern im größeren Kreis der

Familie, sagte er. «Aber es geht halt dieses Jahr noch nicht.» Wenn
es gelinge, diese Welle zu brechen bevor sie im April zu groß werde,
dann seien anschließend auch Öffnungsschritte möglich wie in Städte
n
und Regionen mit niedrigen Infektionszahlen wie in Tübingen.