Corona-Infektion als Dienstunfall - Fünf Polizisten anerkannt

Berlin (dpa/bb) - Bei der Berliner Polizei haben nach Informationen
der «Morgenpost» 16 Einsatzkräfte beantragt, ihre Corona-Infektion
als Dienstunfall anzuerkennen. Bei fünf Beamten sei positiv
entschieden worden, berichtete die Zeitung am Samstag und bezog sich
auf eine bislang unveröffentlichte Antwort der Innenverwaltung auf
eine parlamentarische Anfrage der CDU.

Ist die Erkrankung anerkannt, übernehme das Land die
Behandlungskosten, hieß es. Bei den abgelehnten elf Anträgen hätten
die rechtlichen Voraussetzungen gefehlt. Laut Antwort wird demnach
ein Dienstunfall bei einer Corona-Infektion anerkannt, «wenn im
Zusammenhang mit einem dienstlichen Ereignis ein durch das Robert
Koch-Institut definierter Kontakt der Kategorie eins zu einer
entsprechend infizierten Person stattgefunden hat».

Der Vorsitzende der oppositionelle CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus,
Burkard Dregger, sagte der «Morgenpost», er sei zufrieden, dass der
Dienstherr seinen Fürsorgepflichten nachkomme. «Es braucht aber
ähnliche Regelungen für Feuerwehr, Ordnungsämter und die Angestellten

der Polizei.» Das forderte laut Bericht auch Norbert Cioma, Berliner
Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP).

Nach Angaben der Polizei gibt es derzeit 74 infizierte Kollegen
(Stand 26. März). Gleichzeitig seien am Freitag 20 Polizisten nach
überstandener Krankheit in den Dienst zurückgekehrt, sagte ein
Sprecher.