Ruhrgebietsstädte wollen mit Tests von Corona-Notbremse abweichen

Herne/Mülheim (dpa/lnw) - Mehrere große Ruhrgebietsstädte wollen mit

Hilfe von Schnelltests trotz anhaltend hoher Corona-Infektionszahlen
ebenfalls von der Notbremse abweichen. So kündigten Duisburg und
Herne am Samstag an, dass Bürger mit tagesaktuellem negativem
Schnelltest weiter mit Termin einkaufen oder etwa Museen besuchen
dürfen. «Da Schnelltests mittlerweile an vielen dezentralen
Standorten im gesamten Stadtgebiet angeboten werden, hat der
Krisenstab der Stadt deshalb in Abstimmung mit dem Land beschlossen,
diese Option zu nutzen», teilte die Stadt Duisburg am Samstag mit.

Auch in Herne habe man diese Möglichkeit so schnell wie möglich
umsetzen wollen, um Gewerbetreibenden Sicherheit zu geben, sagte ein
Sprecher der Stadt. Die Stadt Mülheim an der Ruhr hat ebenfalls
beantragt, von dieser neuen Testoption Gebrauch zu machen. «Wir
gewährleisten, dass genügend Testkapazitäten zur Verfügung stehen
»,
teilte Mülheims Oberbürgermeister Marc Buchholz (CDU) mit. Man gehe
davon aus, dass der Antrag genehmigt werde.

Am Freitag hatte die Landesregierung überraschend erklärt, dass die
vorgesehene Corona-Notbremse doch nicht an die landesweite, sondern
an die regionale Inzidenz der Kreise und kreisfreien Städte gekoppelt
werde. In 31 Kreisen und Kommunen mit einem 3 Tage aufeinander
folgend Corona-Wochenwert über 100 müssen Handel, Museen und Zoos
wieder schließen - es sei denn, das Land genehmigt ein Testkonzept.
Bereits am Freitag kündigten Wuppertal und der Rhein-Erft-Kreis an,
von dieser Option Gebrauch machen zu wollen. Der Kreis Lippe wollte
prüfen, ob die Testmöglichkeiten dazu ausreichend seien.

Die Millionenstadt Köln, deren Inzidenz ebenfalls über 100 liegt,
hatte am Freitag angekündigt, aufgrund stark steigender Fallzahlen
von einem entsprechenden Antrag beim Land derzeit abzusehen.