Ministerium: Verdacht auf Geflügelpest bei mehreren Haltern

Als wäre das Coronavirus nicht genug: Mit der Geflügelpest
beschäftigt jetzt ein weiteres Virus Thüringen. Immerhin gilt dieses
als für Menschen ungefährlich.

Mühlhausen/Erfurt (dpa/th) - Bei inzwischen 26 Thüringer
Geflügelhaltern befürchtet das Landesamt für Verbraucherschutz (TLV)

einen Ausbruch der Geflügelpest. Grundlage für die Einschätzung seien

klinische Befunde, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag mit.
Zuvor hatten die zuständigen Veterinärämter in zehn Landkreisen und

den Städten Weimar sowie Erfurt 94 Adressen von Geflügelhaltern
ermittelt, die Kontakt zu Betrieben mit bekannten Ausbrüchen hatten.

Ein amtlicher Verdacht war laut Ministerium bis zum frühen
Freitagabend bei Haltern der Landkreise Weimarer Land,
Saalfeld-Rudolstadt, Saale-Orla-Kreis, Sömmerda, Saale-Holzlandkreis
und der Stadt Erfurt ausgesprochen worden. Derweil bestätigte die
Stadt Weimar, dass es dort einen Ausbruch gebe und erließ eine
Pflicht für Geflügelhalter, Tiere in Ställen unterzubringen. «Das
Geflügelpestgeschehen in Thüringen wird als sehr dynamisch
eingeschätzt. Mit weiteren Feststellungen von H5N8 ist zu rechnen»,
hieß es seitens des Gesundheitsministeriums.

Die Landratsämter des Unstrut-Hainich-Kreises, des Saale-Orla-Kreises
und des Landkreises Greiz riefen am Freitag Geflügelhalter auf, sich
bei den jeweiligen Veterinärämtern zu melden, sollten sie Tiere von
einem ursprünglich betroffenen Betrieb im Weimarer Land gekauft
haben.

Der Geflügelhof in Niederreißen hatte vor kurzem Tiere aus einem
Betrieb in Nordrhein-Westfalen zugekauft, wo die Geflügelpest - ein
Influenza-A-Virus vom Subtyp H5N8 - nachgewiesen wurde.

In Betrieben, wo das Virus nachgewiesen wurde, muss das Geflügel
getötet werden. Die Geflügelpest, umgangssprachlich auch Vogelgrippe
genannt, ist eine für Geflügel und andere Vögel hoch ansteckende
Viruserkrankung. Sie kann in Geflügelbeständen schnell epidemische
Ausmaße annehmen. Für den Menschen gilt sie als ungefährlich.