CDU-Landeschef ist gegen schärfere Regeln bei der Maskenpflicht

Berlin (dpa/bb) - Berlins CDU-Landesvorsitzender Kai Wegner hält
strengere Regeln bei der Maskenpflicht für überflüssig. «Notwendig

sind nicht weitere Verschärfungen bei der Maskenpflicht, sondern der
konsequente Vollzug der bestehenden Regelung», sagte Wegner am
Freitag. «Wer sich über Regelungen hinwegsetzt, muss dafür notfalls
bestraft werden, um seine Lektion zu lernen.» Die allermeisten
hielten sich an die Regeln. «Problematisch ist die kleine Gruppe von
Personen, die sich über die Hygieneanforderungen hinwegsetzen, die
ihre Maske als Kinnschutz tragen oder das Virus sogar komplett
leugnen», so der CDU-Chef und Spitzenkandidat für die
Abgeordnetenhauswahl im September.

Der Berliner Senat will am Samstag über die künftigen
Corona-Maßnahmen beraten. Dabei geht es auch um die zwischen Bund und
Ländern verabredete «Notbremse», die Rücknahme von Lockerungen im
Fall einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz über 100. «Müller fordert im

Bund die Notbremse, zählt Brandenburg für eine zu lasche Haltung an
und setzt in Berlin die eigene Forderung Nullkommanull um»,
kritisierte Wegner. «So verliert man die Akzeptanz der Menschen im
Kampf gegen Corona.» Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller

hatte in einer Regierungserklärung am Donnerstag gesagt, er halte es
für keinen gangbaren Weg, wieder alles zurückzudrehen, was in den
letzten Wochen an Möglichkeiten und Freiheiten erkämpft worden sei.

Wegner warnte, der Senat riskiere einen dritten, vierten oder fünften
Lockdown. «Wir müssen aber alles tun, um raus aus dem Lockdown zu
kommen.» Impfen sei dafür der entscheidende Hebel. «Ich erwarte, dass

die Impfkampagne jetzt endlich richtig durchstartet. Das muss
schneller gehen. Statt Osterruhe braucht Berlin einen
24/7-Impfmarathon.»

Auch Corona-Tests müssten viel stärker zum Einsatz kommen. Testen
könne der entscheidende Beitrag sein, damit geschlossene Geschäfte
bald wieder öffnen könnten. Corona-Tests seien ein wichtiger
Baustein, um schnellstmöglich verlorene Freiheiten zurückzubekommen,
beispielsweise für Bildung, Restaurantbesuche, Kultur und Sport. «Das
ist allemal besser, als sich von Lockdown zu Lockdown zu hangeln,
ohne Planbarkeit und mit enttäuschten Hoffnungen.»