Corona-Sperren in Italien: Schüler und Zirkusleute protestieren

Rom (dpa) - In Italien wächst der Unmut vieler Menschen wegen der
Corona-Beschränkungen. In zahlreichen Städten gingen am Freitag
Schülerinnen und Schüler auf die Straßen, um für eine schnelle
Rückkehr in die Klassenräume zu demonstrieren. Millionen Kinder und
Jugendliche in Italien haben seit langem hauptsächlich
Fernunterricht. Die Regierung in Rom hatte kürzlich versprochen, die
schrittweise Öffnung der Schulen nach Ostern zu prüfen. Im Zentrum
der italienischen Hauptstadt protestierten zudem Zirkusleute in
bunten Kostümen und mit Karussell-Pferden gegen die Einschränkungen
für ihr Gewerbe.

An den Demonstrationen für den Zirkus und andere
Unterhaltungsangebote beteiligten sich nach Berichten landesweit auch
Mitarbeiter von Freizeitparks. Für die Proteste von Schülern, Lehrern
und Eltern gegen den Fernunterricht, der als wenig effizient gilt,
war nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa in 60 Städten
mobilisiert worden, darunter Mailand, Florenz, Rom und Neapel. «Wir
haben es satt, zu Hause zu bleiben», sagte Carola Messina von den
Organisatoren der Gruppe «Priorita alla scuola» (Priorität für die

Schule) in Turin der Nachrichtenagentur zufolge. «Wir glauben nicht
an eine Wiedereröffnung nach Ostern.» Die langen Schulschließungen
sorgen in Italien seit der ersten Corona-Welle 2020 für Kritik. Die
Experten der Regierung in Rom diskutieren nach einem Bericht der
Zeitung «La Repubblica» über wöchentliche Corona-Tests in allen
Schulen. Es gebe aber Bedenken, dass so ein Plan schwer zu
organisieren und zudem teuer sei.

Die Corona-Zahlen in Italien sind höher als in Deutschland, in
einigen Regionen sinken sie aber gerade wieder etwas.