Spahn rechtfertigt Masken-Geschäfte: «Wir waren in einer Notlage»

Berlin (dpa) - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat in
einem Interview mit dem «Spiegel» kontrovers-diskutierte Geschäfte
mit Corona-Mund-Nase-Bedeckungen gerechtfertigt. Im «März letzten
Jahres» habe er erkannt, dass man «mit unserer klassischen
Beschaffung über die zuständigen Ämter nicht weiter» komme, sagte e
r
in einem Gespräch mit dem Magazin (Freitag).

«Ich musste in dieser Zeit feststellen, dass es wesentlich besser
funktioniert, wenn das Angebot von jemandem kommt, den man kennt und
einschätzen kann», erklärte der CDU-Politiker und betonte zugleich,
dass er nicht persönlich profitiert habe.

Die Beschaffung von Masken zu Beginn der Corona-Pandemie durch sein
Ressort beschäftigt den Minister noch heute. Kritik gab es
beispielsweise dafür, dass ein aus Spahns westfälischer Heimat
stammender Logistikunternehmer damals einen großen Auftrag für den
Transport aus China, Lagerung und Verteilung erhielt. «Wir waren in
einer Notlage. Für mich zählte nur, dass wir gute Masken zu
akzeptablen Konditionen bekommen haben, und zwar schnell», betonte
Spahn.

Einige Lieferanten, die zum Teil günstigere Masken im Angebot hatten,
sollen dem Spiegel-Bericht zufolge nicht zum Zug gekommen sein.
«Meinen Leuten habe ich immer gesagt: Hier wird jeder gleich
behandelt, auch wenn der Papst anruft», erklärte der
Gesundheitsminister dazu.