Dm-Chef Werner: Wirtschaft muss sich in Corona-Krise einbringen

Karlsruhe (dpa) - Der Chef der Drogeriemarktkette dm, Christoph
Werner, fordert mehr Einsatz der Wirtschaft in der Corona-Krise. Die
Bürokratie in den Ministerien sei sehr starr, sagte er der
«Lebensmittel Zeitung» (Freitag). «Deshalb plädiere ich dafür, da
ss
sich die Wirtschaft einbringen und mit anpacken muss. Wenn wir uns
zurücklehnen, kommen wir nicht weiter.» So baut die Drogeriekette mit
Stammsitz in Karlsruhe in mehreren Bundesländern in Zusammenarbeit
mit den Landesregierungen Stationen auf, an denen sich Menschen auf
das Coronavirus testen lassen können. Aus Werners Sicht wären solche
Kooperationen auch beim Verteilen von Masken möglich gewesen.

Die Corona-Krise sei ein Mammutprojekt ohne eingespielte Prozesse,
sagte der dm-Chef. «Nehmen Sie die IT. Da liegt unsere Verwaltung
weit hinter dem, was für uns in der freien Wirtschaft
selbstverständlich ist.» Politik und Verwaltung seien auf
Schwierigkeiten gestoßen - und kämpften nach wie vor damit. «Der
Staat musste an der einen oder andren Stelle schmerzlich realisieren,
dass ihm Expertise und logistische Strukturen fehlen», sagte Werner.