Merkel stellt Einstufung Frankreichs als Hochrisikogebiet in Aussicht

Brüssel/Berlin (dpa) - Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die
Einstufung Frankreichs als Corona-Hochinzidenzgebiet in Aussicht
gestellt. Bei ihrer Pressekonferenz nach dem digitalen EU-Gipfel am
Donnerstagabend wurde sie nach einer Neubewertung des Nachbarlands
gefragt.

Merkel erklärte daraufhin, bei solchen Entscheidungen komme es auf
die Coronavirus-Inzidenzzahlen an. «Und wenn die Inzidenzen eben in
diesem Falle über 200 nachhaltig sind, dann erfolgt die Einstufung
als Risikogebiet.» Es sei ein «fast automatisierter Prozess». Merkel,

benutzte in ihrer Antwort zwar den Begriff «Risikogebiet», meinte
aber offenbar «Hochinzidenzgebiet», weil sie sich auf den Wert 200
bezog. Der europäische Teil Frankreichs als Ganzes ist bereits als
Risikogebiet eingestuft. Die grenznahe Region Moselle gilt als
Virusvariantengebiet mit schärferen Regeln, weil dort vermehrt
Mutanten des Virus kursieren.

Hochinzidenzgebiete sind Regionen mit besonders hohen
Coronavirus-Fallzahlen. Voraussetzung für die Einstufung ist unter
anderem, dass es dort in den vergangenen 7 Tagen mehr als 200
Neuinfizierte pro 100 000 Einwohner gab.

Eine Einstufung bedeute nicht, dass es auch um Grenzkontrollen gehe,
betonte Merkel. «Wer Tests vorweisen muss, wie oft, das wird mit
Frankreich besprochen. Da gibt es auch die notwendigen
Übergangszeiten», versicherte sie. Für die Region Moselle mit ihren
Pendlern gebe es bereits sehr eingespielte Verfahren. Reisende aus
Hochinzidenzgebieten müssen einen negativen Corona-Test vorweisen.
Hier wie auch für Risikogebiete gilt zudem normalerweise eine
Quarantänepflicht.