Mann stirbt nach Gabe von Beruhigungsmitteln - Pfleger vor Gericht

Mönchengladbach (dpa/lnw) - Vor dem Landgericht Mönchengladbach muss
sich demnächst ein Pfleger einer psychiatrischen Klinik in Viersen
wegen Totschlags verantworten. Das bestätigte das Landgericht am
Donnerstag. Der Angeklagte soll in April 2018 einen psychisch kranken
älteren Patienten mit einer Überdosis Beruhigungsmittel getötet
haben. Laut Anklage war der Pfleger in der Tatnacht allein für den
Patienten zuständig. Der 64-Jährige soll dem Kranken ohne Rücksprache

mit dem behandelnden Arzt mehrfach starke Beruhigungsmittel gegeben
haben. Der Patient hatte sich ein Gelenk ausgekugelt und lag deshalb
auf der Orthopädiestation.

Der Pfleger hat ausgesagt, er habe den unruhigen Mann mit dem
Medikament nur ruhig stellen wollen. Der Prozess gegen den
64-Jährigen beginnt am 26. April - genau drei Jahre nach der Tat.
Der Angeklagte ist auf freiem Fuß. Bei einer Verurteilung drohen ihm
bis zu 15 Jahre Haft.