Verband fordert Impf-Priorität für Beschäftigte aller Schulen

Erfurt (dpa/th) - Der Thüringer Philologenverband hat die
Landesregierung aufgefordert, Lehrkräfte sowie Sekretäre,
Hausmeisterpersonal, Sozialarbeitende, Praktikanten sowie das
Kantinen- und Reinigungspersonal aller Schulen zu impfen. «Angesichts
der Tatsache, dass Thüringen nach wie vor das Bundesland mit dem
höchsten Sieben-Tage-Inzidenzwert ist, ist es völlig unverständlich,

dass die Thüringer Landesregierung zwar die Schulen öffnet, aber
keinen Anlass sieht, für einen Impfschutz der Lehrkräfte an den
weiterführenden Schulen und der übrigen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern zu sorgen», erklärte die Vorsitzende des Thüringer
Philologenverbandes, Heike Schimke, am Donnerstag in Erfurt. Der
Philologenverband ist eine Gewerkschaft, die die Interessen von
Gymnasiallehrern vertritt.

Thüringen bietet seit Ende Februar Impftermine für das Personal in
Kitas, Grundschulen und Förderschulen an. Damit folgte der Freistaat
einer Einigung der Bund-Länder-Konferenz, diese Gruppen in der
Impfpriorisierung vorzuziehen. Der Beschluss umfasst nicht nur das
pädagogische Personal in den betreffenden Bereichen, sondern auch
weitere dort beschäftigte Personengruppen wie die Hausmeisterdienste,
das Schulküchenpersonal oder die Assistenzen. Lehrkräfte
weiterführender Schulen sind bisher nicht in die Prioritätsstufe
«Hohe Priorität» aufgenommen worden.

Schimke reagierte mit der Forderung auf die Ankündigung
Sachsen-Anhalts, ab sofort Lehrkräften aller Schulformen ein
Impfangebot auszusprechen. Auch weiteres Personal soll sich im
Nachbarland ab sofort gegen das Coronavirus impfen lassen können.
«Thüringen sollte unbedingt dem Vorbild von Sachsen-Anhalt folgen»,
sagte Schimke. Wenn die Landesregierung trotz zu erwartender
steigender Inzidenzzahlen nach Ostern Präsenzunterricht ermöglichen
wolle, müsse sie mit Tests ihrer Fürsorgepflicht für die
Beschäftigten an den Schulen nachkommen.