Impf-Starterpaket für Hausärzte - Glawe: 3000 Impfdosen ausgeliefert

Es ist ein erster kleiner Schritt, die Corona-Schutzimpfungen in die
Fläche zu tragen. In Mecklenburg-Vorpommern ging jetzt ein
Starterpaket mit Astrazeneca-Impfstoff an Hausärzte. Doch das
Impftempo kann damit nicht gesteigert werden.

Schwerin (dpa/mv) - Mecklenburg-Vorpommern hat damit begonnen,
Hausärzte schrittweise in die Corona-Schutzimpfungen einzubeziehen.
Wie Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) mitteilte, wurden am
Donnerstag die ersten 3000 dafür vorgesehenen Impfdosen des
Herstellers Astrazeneca ausgeliefert. Sie würden über Apotheken und
Impfzentren an die beteiligten Ärzte weitergereicht. «Die Landkreise
und kreisfreien Städte sind mit dem Starterpaket beliefert. Der
Anfang ist gemacht. Wir können mit den Impfungen nun weiter Stück für

Stück in die Fläche gehen», erklärte Glawe, der zuletzt wegen
Problemen bei der Terminvergabe für Impfzentren und nachlassendem
Impftempo Kritik zu hören bekam.

Der Impfstoff soll zunächst vor allem für die Impfung der Ärzte
selbst und des Praxispersonals eingesetzt werden. Damit soll deren
Schutz vor Ansteckungen sichergestellt werden, ehe die ab April
angestrebte Massenimpfung in Arztpraxen beginnt. Für das medizinische
Personal nicht benötigte Dosen werden für Risikopatienten genutzt.
Nach dem ersten Starterpaket sollen in der kommende Woche weitere
3000 Impfdosen an Hausärzte gehen.

Die niedergelassenen Ärzte fordern bereits seit längerem, rasch,
unbürokratisch und flächendeckend in die Impfungen gegen das
Coronavirus einbezogen zu werden. Die Patienten wünschten eine
wohnortnahe Beratung, Impfung und Nachsorge durch den Arzt des
Vertrauens, hieß es. Nordwestmecklenburg hatte als bundesweit erster
Landkreis schon vor Wochen damit begonnen, im Rahmen eines
Pilotprojektes Hausärzte in die Impfkampagne einzubeziehen.

Laut Glawe könnten landesweit bis zu 1700 Haus- und Fachärzte
eingesetzt werden. Doch müsse dazu erst einmal ausreichend Impfstoff
bereitstehen. Jüngsten Angaben zufolge hat Mecklenburg-Vorpommern in
den ersten drei Monaten bislang rund 307 000 Impfdosen erhalten. Um
die angestrebte Impfquote von etwa 70 Prozent zu erreichen, benötigt
das Land für Erst- und Zweitimpfungen zusammen 2,2 Millionen Dosen.
Für April wird nach Ministeriumsangaben mit der Lieferung von 300 000
Dosen gerechnet, mit deutlichen Steigerungen in den Folgemonaten.

Kritisch zum Impftempo äußerte sich auch Ministerpräsidentin Manuela

Schwesig (SPD. Nach einem guten Start sei man derzeit nicht zufrieden
mit dem Impftempo im Land, sagte sie am Donnerstag im Landtag. Es
habe zwischenzeitlich Sorgen mit dem Astrazeneca-Impfstoff gegeben,
aber auch die Hotline zur Vergabe der Impftermine ruckele. Obwohl
angekündigt, gibt es in Mecklenburg-Vorpommern im Unterschied zu
anderen Bundesländern bislang nicht die Möglichkeit, einen Impftermin
über eine Internetseite zu buchen.

Laut Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) wurden im
Nordosten bislang 211 466 Corona-Impfdosen verabreicht. 143 656
Menschen erhielten eine erste Impfung, 67 810 auch eine zweite. Auf
100 Einwohner gerechnet, erhielten demnach bislang rund 9 Menschen
die erste Impfdosis. Das ist laut Lagus der zweitschlechteste Wert im
bundesweiten Vergleich, Spitzenreiter Saarland liegt bei 11,71
Erstimpfungen auf 100 Einwohner.