Bundesregierung zieht Bitte um virtuelle Oster-Gottesdienste zurück

Berlin (dpa) - Die Bundesregierung zieht ihre Bitte an die Kirchen,
über Ostern auf Präsenzgottesdienste zu verzichten, zurück. Das
Bundespresseamt verschickte am Donnerstag eine Neufassung der
Beschlüsse der Bund-Länder-Runde vom frühen Dienstagmorgen, in der
die komplette Passage zur ursprünglich geplanten Osterruhe wegfällt.
Damit entfällt auch der dort enthaltene Satz: «Bund und Länder werden

auf die Religionsgemeinschaften zugehen, mit der Bitte, religiöse
Versammlungen in dieser Zeit nur virtuell durchzuführen.»

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte die Vereinbarungen zu zwei
zusätzlichen «Ruhetagen» über Ostern am Mittwoch zurückgezogen. S
ie
entschuldigte sich und begründete den Schritt mit Schwierigkeiten bei
der Umsetzung. Auf die Frage, ob damit auch die Bitte an
Religionsgemeinschaften entfällt, hatte die stellvertretende
Regierungssprecherin Ulrike Demmer zunächst nur ausweichend
geantwortet.

Die Aufforderung zum Verzicht auf Präsenzgottesdienste war auf
Widerstand in der katholischen und der evangelischen Kirche gestoßen.
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte die Bitte kritisiert.